Merkel räumt zu große Hoffnungen an Corona-Impfstart ein

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel hat zu große Hoffnungen an den
Start der Corona-Impfungen in Deutschland eingeräumt, erwartet aber
bald deutlich steigende Impfstoffmengen. «Es gibt eine Enttäuschung»,

sagte die CDU-Politikerin in einem Interview des ZDF-«heute-journal»
am Freitag. Vielleicht habe dies auch damit zu tun, dass «wir nicht
ausreichend darauf hingewiesen haben, dass am Anfang nicht für jeden
gleich der Impfstoff da ist». Man habe sehr große Impfzentren gebaut,
die Erwartung sei da gewesen. Sie habe es auch faszinierend gefunden,
dass es nach weniger als einem Jahr überhaupt einen Impfstoff gebe.
Die sei «eine Riesenleistung», mit der man nicht habe rechnen können.


Ende März, Anfang April würden die Impfzentren ausgelastet sein,
sagte die Kanzlerin mit Blick auf anstehende Lieferungen. «Da werden
wir Mühe haben, alles zu verimpfen.» Die ersten Wochen seien aber
knapp, dies hätten manche anders erwartet.

Merkel verteidigte erneut das gemeinsame europäische Vorgehen bei der
Impfstoff-Beschaffung und wies Kritik an mangelndem finanziellen
Engagement zurück. «Für mich stellt es sich nicht so dar, dass wir
knauserig waren.» Entscheidend sei nun, was in wie vielen Werken in
Europa produziert werden könne. Deutschland sei mit dem neuen Werk
des Herstellers Biontech in Marburg gut dran.