Wegen Virusvarianten: Schärfere Einreiseregeln auch für Slowakei

Berlin (dpa) - Neben Tschechien und Tirol in Österreich gelten auch
für die Slowakei wegen der Corona-Pandemie ab Sonntag verschärfte
Einreiseregeln. Die Bundesregierung stufte das EU-Land am Freitag als
Gebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen ein, wie das Robert
Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilte. Damit gilt dann
auch für die Slowakei ab Sonntag, dass Fluggesellschaften sowie Bus
und Bahnunternehmen keine Passagiere mehr von dort nach Deutschland
befördern dürfen. Ausgenommen davon sind deutsche Staatsbürger und in

Deutschland lebende Ausländer.

Die genauen Regeln für den Individualverkehr, beispielsweise mit dem
eigenen Auto, werden derzeit noch erarbeitet. Nach Angaben des
Bundesinnenministers werden diese sich voraussichtlich an den
Ausnahmen für das Beförderungsverbot orientieren.

Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass das Nachbarland
Tschechien und das an Deutschland grenzende österreichische
Bundesland Tirol (mit Ausnahme des Bezirks Lienz, der Gemeinde
Jungholz, sowie des Rißtals) als Virusvariantengebiete eingestuft
wurden. Das Beförderungsverbot gilt zunächst bis zum 17. Februar.

In der Slowakei steigen etwa seit Oktober die Infektionszahlen so
dramatisch an, dass Experten vor einem drohenden Kollaps des
Gesundheitssystems warnen. Eine besonders große Rolle spielt dabei
die britische Variante B.1.1.7 des Coronavirus. Auf sie ist mehreren
Untersuchungen zufolge der mit Abstand größte Teil der Neuinfektionen
zurückzuführen.

Die Bundesregierung hatte die Einreise nach Deutschland in den
letzten Wochen und Monaten Schritt für Schritt erschwert. Rund 160
der knapp 200 Länder weltweit sind inzwischen in eine von drei
Corona-Risikokategorien eingestuft. Für die niedrigste gilt eine
Testpflicht spätestens 48 Stunden nach Einreise und eine zehntägige
Quarantänepflicht, von der man sich nach fünf Tagen durch einen
zweiten negativen Test befreien kann.

Mehr als 40 Länder sind als Virusvarianten- oder Hochrisikogebiete
mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft. In letztere
Kategorie wurden am Freitag das arabische Bahrain, die Seychellen im
Indischen Ozean sowie St. Lucia und St. Vincent und die Grenadinen in
der Karibik neu eingeordnet. Für das afrikanische Namibia wurde der
Status als sogenanntes Hochinzidenzgebiet dagegen wieder aufgehoben.

Für Hochinzidenzgebiete gilt wie auch für die Virusvariantengebiete
eine verschärfte Testpflicht: Bei der Einreise aus diesen Ländern
muss man direkt einen negativen Test vorlegen.