Ebling: Ein paar Minuten Wartezeit bei Landtagswahl einrechnen

Mainz (dpa/lrs) - Der Mainzer Oberbürgermeister und Vorsitzende des
Städtetags Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, hat an die Bürger
appelliert, bei der Landtagswahl am 14. März vor den Wahllokalen mit
ein paar Minuten Wartezeit zu rechnen. «Das ist in Deutschland völlig
ungewöhnlich», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur
in Mainz. Das Hygienekonzept des Landeswahlleiters für die
Corona-Pandemie könne aber mancherorts in Stoßzeiten dazu führen. In

Mainz werde es nicht mehr Wahllokale geben als sonst. Er rechne aber
damit, dass der ohnehin seit Jahren steigende Anteil der Briefwähler
weiter zunehmen werde - auf bis zu 50 Prozent. Deshalb wurden die
Briefwahlbezirke in Mainz deutlich erhöht.

Das Konzept des Landeswahlleiters sieht große Wahllokale vor, um für
alle Wähler und Wahlhelfer den Mindestabstand von eineinhalb Metern
zu gewährleisten. Vor dem Betreten muss sich jeder die Hände
desinfizieren. Einbahnregelungen sollen die Ansteckungsgefahr
verringern. Im Wahllokal gilt Maskenpflicht.

Der 1,50-Meter-Sicherheitsabstand gilt auch für alle Mitglieder der
Wahlvorstände. Wer direkten Kontakt zu Wählern hat, soll mit einer
Spuckschutzwand zusätzlich geschützt werden. Die Mitarbeiter, die die
Wahlunterlagen aushändigten, trügen auch Handschuhe, sagte Ebling.

Sinnvoll sei es, mit Blick auf die Nachhaltigkeit einen eigenen
Kugelschreiber mitzubringen. «Wir haben aber auch viele
Einmalstifte», sagte Ebling. Die Wahlkabinen würden regelmäßig
desinfiziert.

Um beim Auszählen der Briefwahlstimmen die Infektionsgefahr gering zu
halten, habe sich Mainz für die größte Berufsschule der Stadt
entschieden. «Da gibt es ganz viele Räume», sagte Ebling. «Dann
müssen wir nicht gleich die ganze Halle lahmlegen, wenn einer
Symptome hat. Wir wollen ja noch am Wahlabend zu einem Ergebnis
kommen.» Engpässe gebe es bei der Suche nach Wahlhelfern nicht. «Es
stehen ausreichend zur Verfügung.»

Zum Wahlkampf im Lockdown sagte Ebling: «Der Seismograph fehlt
diesmal schon.» Bei den Einwahl-Angebote zu Online-Veranstaltungen
seien die Parteien noch mehr unter sich als bei anderen
Präsenz-Veranstaltungen im Wahlkampf. «Die Menschen wollen die
persönliche Erfahrbarkeit, die haben sie im Video-Format nicht so -
das ist dann wieder wie Fernsehen.»