Winterwetter drückt Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Chemnitz (dpa) - Frost und Schnee haben die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien im Südosten einbrechen lassen. Derzeit wird nur
sehr wenig Strom aus Solaranlagen und Windkraft ins Netz eingespeist,
erklärte der Vorstandschef des Energieunternehmens EnviaM, Stephan
Lowis, am Donnerstag. Ein Grund ist, dass die Solaranlagen vielerorts
von einer dicken Schneeschicht bedeckt sind. Der Bedarf müsse daher
verstärkt aus konventionellen Kraftwerken gedeckt werden. «Wenn kein
Kraftwerk und keine Speicher da wären, hätten wir ein Problem»,
betonte Lowis. Es werde auch in Zukunft thermische Kraftwerke als
Reserve geben müssen.

EnviaM betreibt über seine Tochter Mitnetz nach eigenen Angaben ein
Stromnetz von rund 74 000 Kilometern in Brandenburg, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen. Rein rechnerisch könnte laut Lowis die
Netzlast in dieser Region komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt
werden. Doch ist deren Erzeugung starken Schwankungen unterworfen.

«Niemand muss sich Sorgen um die Energieversorgung machen», betonte
Lowis. Trotz des heftigen Winterwetters seit einigen Tagen habe es
vergleichsweise wenig Störungen im hiesigen Netz gegeben. Trotz der
Corona-Pandemie seien alle Monteure im Einsatz. «Sie werden
selbstverständlich besonders geschützt.» Besonderes Augenmerk liege
auf den Impfzentren. In Sachsen-Anhalt sei in einem Fall der Strom in
einem solchen Zentrum ausgefallen. Das sei allerdings vor dessen
Inbetriebnahme gewesen, hieß es. Kurzfristig sei die Versorgung per
Notstromaggregat wiederhergestellt worden.