Dreyer zeigt Perspektiven für schrittweise Öffnungen auf

Die Kleinen machen den Anfang: Nach der Fastnachtswoche können die
Grundschulen in den Wechselunterricht starten. Ministerpräsidentin
Dreyer informiert den Landtag über die Bund-Länder-Beschlüsse.

Mainz (dpa/lrs) - Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz strebt
weiter eine schrittweise Aufhebung von Einschränkungen des
öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie an.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erläuterte am Donnerstag dem
Ältestenrat des Landtags die Beschlüsse von Bund und Ländern. Dabei
teilte sie mit, dass die Grundschulen bereits zum 22. Februar den
Wechselunterricht aufnehmen würden.

«Es ist klar, dass mit Schulen und Kitas die ersten Schritte gemacht
werden müssen», sagte Dreyer. Die Landesregierung habe nach den
Bund-Länder-Beratungen beschlossen, «nach der Fastnachtswoche
durchzustarten mit Wechselunterricht in der Grundschule». Dann sollen
die Klassen in Gruppen geteilt werden, die abwechselnd zuhause und in
der Schule lernen. Ähnliche Beschlüsse gebe es auch in den meisten
anderen Bundesländern.

Die Präsenzpflicht an den Schulen wurde wegen stark gestiegener
Corona-Infektionszahlen am 16. Dezember aufgehoben. Am 4. Januar
begannen dann alle Schulen in Rheinland-Pfalz mit dem Fernunterricht.

Dreyer bedauerte, dass es in der Bund-Länder-Runde am Mittwoch keine
Einigung auf einen Stufenplan für die Aufhebung von Einschränkungen
des öffentlichen Lebens gegeben habe. Eine Arbeitsgruppe mit dem
Chefs des Bundeskanzleramts und den Chefs der Staatskanzleien in den
Bundesländern solle aber weiter über Perspektiven für weitere
Öffnungen beraten.

Bund und Länder haben beschlossen, den Lockdown mit den
Kontaktbeschränkungen bis zum 7. März zu verlängern. Friseurbetriebe

sollen aber bereits zum 1. März öffnen können. «Es ist gut, dass di
e
Friseure ein Signal haben», sagte Dreyer. Die Entscheidung zu ihrer
vorgezogenen Öffnung berücksichtige die große hygienische Bedeutung
eines Friseurbesuchs besonders für die ältere Bevölkerung.

Für den Einzelhandel gebe es nun die Perspektive einer Öffnung bei
einer Inzidenz von 35. «Wir sollten den Ehrgeiz haben, dass wir die
Zahlen senken», sagte Dreyer mit Blick auf die zunehmende Verbreitung
mutierter Viren. «Je niedriger die Zahlen sind, desto besser für uns
alle.»

Zu Hotels und Restaurants sagte Dreyer: «Ich weiß, wie sehr die
Gastronomie sich wünscht, dass sie auf jeden Fall das Ostergeschäft
mitnehmen kann.» An dieser Perspektive müssten alle gemeinsam
arbeiten. Dabei sei es wichtig, «im Gleichklang der Bundesebene (zu)
bleiben».

Natürlich sei es sinnvoll, in bestimmten Bereichen des öffentlichen
Lebens noch niedrigere Inzidenzen abzuwarten, sagte Dreyer. Als
Beispiel nannte sie die Zulassung von Großveranstaltungen.

Dreyer berichtete dem Landtag, dass die Bund-Länder-Runde auch über
Corona-Eigentests beraten habe. «Das wird ganz sicher einiges
erleichtern, wenn man zuhause einfach einen Test machen kann», sagte
die Regierungschefin. Aber zurzeit gebe es noch keine zertifizierten
Eigentests auf dem Markt. Es sei zu erwarten, dass dies noch einige
Wochen dauern werde.