Saarland bleibt weitgehend im Lockdown bis 7. März

Die Sorge vor der Ausbreitung von Corona-Mutanten ist immer noch
groß. Daher sind im Saarland noch keine umfassenden Lockerungen
absehbar. Nur zum Friseur geht es schneller. Und in die Grundschule.

Saarbrücken (dpa/lrs) - Das Saarland muss sich auch weiterhin auf
massive Einschränkungen in der Corona-Pandemie einstellen. Der
Lockdown werde grundsätzlich bis zum 7. März verlängert, teilte der
saarländische Ministerpräsident Tobias Hans nach Beratungen mit
seinen Amtskollegen und Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU) am
Mittwoch mit. Trotz sinkender Infektionszahlen gebe es Einigkeit,
dass gerade angesichts der gefährlicheren Corona-Mutanten «nicht der
Zeitpunkt gekommen ist für Lockerungen, sondern dass wir abwarten
müssen», sagte Hans.

Allerdings gebe es erste Erleichterungen für Kinder: Vom 22. Februar
an werden im Saarland die Grundschulen im Wechselunterricht öffnen,
kündigte Hans an. «Das ist ein wichtiges Signal an die Familien mit
kleineren Kindern.» Der Schritt werde begleitet von einem strengen
Hygienekonzept und ausgiebigen Testungen. Zudem werde versucht, die
Lehrer und Erzieher in Kitas beim Impfen zu priorisieren, sagte Hans.

Zudem dürften Friseure unter strikten Hygiene-Auflagen bereits am 1.
März wieder aufsperren. Es sei sinnvoll, dass dies deutschlandweit
geschehe. «Weil wir ja gemerkt haben, dass offensichtlich im Saarland
vielen Menschen der Friseurbesuch so, so wichtig ist, dass sie auch
nach Luxemburg oder Frankreich fahren». Deswegen werde man «auch
nicht haargenau schauen, ob die 50er Inzidenz erreicht ist», sagte
Hans.

Nächste Lockerungen seien bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von
maximal 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner möglich: Dazu
gehörten dann die Öffnung des Einzelhandels mit einer Begrenzung von
einem Kunden pro 20 Quadratmeter, die Öffnung von Museen und Galerien
sowie von körpernahen Dienstleistungsbetrieben, sagte der
Regierungschef. «Es war uns ein großes Anliegen, gerade dem sehr
gebeutelten Einzelhandel ein Signal zu geben.»

«Mir ist wichtig, keine falschen Hoffnungen zu wecken, keine
überzogenen Erwartungen zu wecken bei den Menschen, denn wir wissen
nicht genau, wie sich die Varianten und Mutationen des Virus
ausbreiten. Das zwingt uns zu absoluter Vorsicht», betonte Hans. Eine
Arbeitsgruppe von Bund und Ländern werde eine Öffnungsstrategie für
weitere Lockerungen im Bereich Gastronomie, Kultur und Sport
erarbeiten.

Das öffentliche Leben im Saarland ist seit Mitte Dezember drastisch
heruntergefahren. Der Einzelhandel mit Ausnahme von Geschäften des
täglichen Bedarfs ist weiterhin dicht - ebenso wie die Gastronomie
sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Treffen sind nur noch im
Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer
weiteren Person erlaubt.

Die Zahl der Corona-Infektionen ist auch im Saarland rückläufig. Die
Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den
vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, lag am Mittwoch
(16.00 Uhr) laut Gesundheitsministerium bei 96,1. Es sei «ein Zeichen
in die richtige Richtung», dass man es im Saarland wieder unter die
Hunderter-Inzidenz geschafft habe, sagte Hans. Vor einer Woche hatte
der Wert noch 129,7 betragen. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz
am Mittwochmorgen bei 68.