Israel peilt in Corona-Krise Impfausweis noch im Februar an

Tel Aviv (dpa) - Israel peilt in der Corona-Krise die Ausgabe
sogenannter Grüner Ausweise für Geimpfte ab dem 23. Februar an. Dies
sagte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch dem
Nachrichtenportal «ynet». Mit dem Impfnachweis soll es dem Bericht
zufolge zunächst möglich sein, bestimmte Hotels, Fitnessstudios und
andere Freizeiteinrichtungen zu besuchen. Auch Genesene, bei denen
von einer Immunisierung ausgegangen wird, sollten ihn erhalten.

Die Regierung will eine App auf den Markt bringen, in der die Impfung
oder die Genesung von einer Corona-Erkrankung dokumentiert werden. In
der App sollen dem Bericht zufolge ebenfalls Testergebnisse für 72
Stunden hinterlegt werden, so dass auch über diesen Weg Lockerungen
von den Corona-Regeln wahrgenommen werden können.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Israel in einem Wettlauf
zwischen Impferfolg und Infektionsdynamik. In dem
Neun-Millionen-Einwohner-Land erhielten bislang rund 3,6 Millionen
Menschen eine Erstimpfung, davon bekamen etwa 2,2 Millionen auch die
zweite Dosis. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 16
Jahre, diese Gruppe wird vorerst nicht geimpft. Die massive
Impfkampagne fiel zuletzt mit Neuinfektionszahlen zusammen, die trotz
mehrwöchigen Lockdowns auf sehr hohem Niveau verharrten.

Edelstein zeigte sich aber zuversichtlich und verwies bei «ynet» auf
rückläufige Zahlen. Nach Angaben seines Ministeriums vom Mittwoch lag
die Zahl der neuen Fälle binnen 24 Stunden mit 6062 deutlich
niedriger als vor einer Woche mit 8010. Die Zahl der Schwerkranken
blieb mit 1020 jedoch weiterhin sehr hoch. Die Regierung hatte am
Sonntag mit dem schrittweisen Ausstieg aus dem insgesamt dritten
Lockdown in Israel begonnen.