Südkorea will Ende Februar mit Corona-Massenimpfung beginnen

Seoul (dpa) - Südkorea will Ende dieses Monats mit der
Corona-Massenimpfung beginnen. Als ersten Covid-19-Impfstoff in
Südkorea sei das Mittel von Astrazeneca unter der Bedingung
zugelassen worden, dass der Hersteller die Ergebnisse der letzten und
entscheidenden klinischen Phase-3-Studie vorlege, die derzeit noch in
den USA und anderen Ländern laufe, teilte das Ministerium für
Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit am Mittwoch mit. Die Behörde
für Krankheitskontrolle und Prävention hatte zuvor angekündigt, die
Impfkampagne könne am 26. Februar beginnen, sofern die
Vakzin-Zulassung vorliege.

Der Impfstoff kann den Angaben des Ministeriums zufolge für alle
Personen ab 18 Jahren einschließlich Menschen von 65 Jahren und älter
verabreicht werden. Die Auswertung vorliegender Daten habe ergeben,
dass es «keine ernsten Nebenwirkungen in Personen von 65 oder älter
gibt».

In Deutschland wird der Astrazeneca-Impfstoff für Personen zwischen
18 und 64 Jahren empfohlen. Zweifel gibt es inzwischen an der
Wirksamkeit des Mittels bei der südafrikanischen Variante, zumindest
bei milden und moderaten Fällen.

Zunächst sollen in Südkorea 1,5 Millionen Impfdosen zur Verfügung
stehen, die für eine Erst- und Zweitimpfung von 750 000 Menschen
ausreichen. Die Dosen werden laut Ministerium vom einheimischen
Unternehmen SK Bioscience unter Lizenz von Astrazeneca produziert.
Die Regierung hatte mit dem britisch-schwedischen Pharmaunternehmen
die Lieferung von Impfdosen für zehn Millionen Menschen vereinbart.

Südkorea ist zwar bislang vergleichsweise erfolgreich durch die
Pandemie gekommen. Doch wurden seit Ende 2020 die coronabedingten
Beschränkungen wegen steigender Infektionsfälle wieder verschärft.
Auch stieg im Land der Druck auf die Regierung, die Massenimpfung
schneller zu starten. Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch
mitteilten, wurden am Vortag 444 Corona-Neuinfektionen bestätigt. Die
Gesamtzahl in dem 52-Millionen-Land kletterte auf 81 930.