Umfrage: Ansehen von Krankenhäusern und Pharmakonzernen gestiegen

München (dpa) - Das Ansehen des deutschen Gesundheitswesens bei den
Bürgern ist einer neuen Umfrage zufolge im Zuge der Corona-Pandemie
stark gestiegen. Demnach halten 72 Prozent der Bürger die Versorgung
in den Krankenhäusern für gut oder sehr gut - ein Anstieg um 21
Prozentpunkte im Vergleich zu einem Jahr davor. Das meldete die
Unternehmensberatung PwC am Mittwoch bei der Veröffentlichung der
neuen Ausgabe ihres jährlichen Gesundheitssystem-Barometers. An der
repräsentativen Umfrage nahmen im Dezember 1000 Menschen teil.

Zudem hat sich der Ruf der Pharmakonzerne deutlich verbessert, auch
wenn die Mehrheit der Befragten die Branche nach wie vor skeptisch
beurteilt: Demnach glauben 52 Prozent, dass die Unternehmen
hauptsächlich am Profit interessiert sind. Vor einem Jahr waren noch
mehr als zwei Drittel der Befragten dieser Ansicht. Inzwischen sind
35 Prozent der Meinung, dass Pharmakonzerne für die Heilung von
Krankheiten innovativ sind - der Wert hat sich im Vergleich zur
vorherigen Befragung damit fast verdoppelt.

Das deutsche Gesundheitswesen insgesamt erfreut sich derzeit
ebenfalls großer Zustimmung: 72 Prozent zählen das deutsche System
zur Weltspitze - vor Beginn der Corona-Pandemie war es nur gut die
Hälfte der Befragten. «Der sprunghafte Anstieg um 20 Prozentpunkte
belegt, wie sehr die Bürger wertschätzen, dass Deutschland im
Unterschied zu vielen anderen europäischen Ländern bislang
vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen ist», sagte
Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC.

Die Umfrage offenbart auch, dass viele Bürger zwar keine
grundsätzlichen Impfgegner sind, bei der Corona-Impfung aber dennoch
vorsichtig bleiben: 80 Prozent sagten, dass sie sich impfen lassen
wollen - aber nur 35 Prozent so schnell wie möglich. 45 Prozent
wollen erst einmal abwarten, ob die Impfstoffe Nebenwirkungen haben.