Intensivmediziner: Rückgang der Belastung in Krankenhäusern in Sicht

Eschweiler (dpa) - Trotz einer Rekordzahl von Corona-Todesfällen
sieht der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, Uwe Janssens,
die Situation in den Krankenhäusern unter Kontrolle. «Wir hoffen sehr
stark, und wir sehen es in den letzten Tagen auch, dass wir in eine
sehr hohe Stabilisierungsphase auf deutschen Intensivstationen
eintreten», sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Mittwoch im
ZDF-«Morgenmagazin». Die Zuwächse bei den Zahlen seien nicht mehr in

dem Umfang da, «das heißt, wir kommen auf ein Plateau». Wenn es so
bliebe, könnte es in 14 bis 20 Tagen einen leichten Rückgang der
Belastung geben.

Wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen
hervorgeht, sind in den vergangenen 24 Stunden 487 Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden - ein neuer Rekord
seit Beginn der Pandemie. Janssens sagte, die hohen Sterbezahlen
seien Ergebnis der hohen Infektionszahlen der letzten Wochen. «Es
dauert halt, bis ein an Covid-19 erkrankter Patient leider Gottes
diesen schweren Weg nimmt und verstirbt», sagte er.

In einigen Regionen Deutschland seien noch viele Intensivbetten frei,
20 bis 30 Prozent etwa in Schleswig-Holstein oder
Mecklenburg-Vorpommern. Im theoretischen Fall wieder steigender
Infektionszahlen müsste man demnach erst diese Ressourcen durch
Verlegungen ausnutzen. Erst dann sei man an einer Grenze angekommen,
er und viele seiner Kollegen gingen aber nicht davon aus, dass es so
weit komme. Gleichzeitig erneuerte der Intensivmediziner seine Sorge
über die Lockerung der Corona-Maßnahmen über die Feiertage.