Lettland verlängert Corona-Notstand und verhängt neue Beschränkungen

Riga (dpa) - Angesichts steigender Infektionszahlen hat Lettlands
Regierung den landesweiten Corona-Notstand um knapp einen Monat
verlängert und zusätzliche Beschränkungen eingeführt. Auf Beschluss

des Kabinetts in Riga gilt der bislang bis 6. Dezember ausgerufene
Ausnahmezustand in dem baltischen EU-Land nun bis zum 11. Januar.
Dies teilte Regierungschef Krisjanis Karins am späten Dienstagabend
nach einer Marathonsitzung des Ministerkabinetts in Riga mit.

Die Regierung weitete zudem zum 3. Dezember die Mundschutzpflicht auf
alle Innenräume mit Ausnahme der eigenen Wände aus. Auch wird wieder
die sogenannte 2+2-Regel in Lettland eingeführt: Danach dürfen nicht
mehr als zwei Personen zusammen sein und sie müssen einen Abstand von
mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten.

Einkaufszentren und Geschäfte - mit Ausnahme von Lebensmittelläden
und solchen mit Waren für den täglichen Bedarf - bleiben an
Wochenenden und Feiertagen dicht. Der Einzelhandel ist zudem
verpflichtet, den Kundenstrom zu regulieren: Für jeden Kunden müssen
künftig 15 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.

Auch im Bildungswesen werden strengere Schutzmaßnahmen eingeführt.
Fast alle Schulen stellen zum 7. Dezember auf Fernunterricht um -
ausgenommen davon sind nur die Klassen 1 bis 4. Ab dem 4. Januar
müssen zudem alle Schüler und Lehrer im Unterricht Masken tragen.

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete im
Herbst einen rasanten Anstieg der Infektionsrate. Nach Angaben der
EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostseestaat aktuell
schlechter als in Deutschland. Insgesamt wurden seit Beginn der
Pandemie fast 18 000 Corona-Infektionen registriert.

Die Regierung in Riga hat deshalb Anfang November zum zweiten Mal
einen rund einmonatigen Notstand ausgerufen. Wie bereits im Frühjahr
sind dadurch das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen
Aktivitäten eingeschränkt.