Chef der Hamas im Gazastreifen mit Corona infiziert

Gaza (dpa) - Der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, ist
positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie sein Büro am
Dienstag mitteilte, geht es ihm gut. Al-Sinwar habe sich selbst in
Isolation begeben und arbeite weiter. Nach einem vergleichsweise
milden Beginn hat die Corona-Pandemie den von der islamistischen
Hamas beherrschten Gazastreifen inzwischen schwer getroffen.

Wie das Gesundheitsministerium des abgeriegelten Gebiets mitteilte,
wurden binnen 24 Stunden 815 neue Fälle gemeldet. Die Quote der
positiven Tests betrug 32 Prozent. Insgesamt wurden bislang 24 461
Infektionen bekannt, 111 Menschen starben. In dem Palästinensergebiet
leben etwa zwei Millionen Menschen unter schlechten Bedingungen. Auch
die medizinische Versorgung ist schlecht.

Israel und die Hamas haben sich seit deren gewaltsamer Machtübernahme
im Gazastreifen 2007 drei Kriege geliefert. Israel und Ägypten halten
das Gebiet unter Blockade und begründen dies mit
Sicherheitserwägungen. Die Hamas hat sich die Zerstörung Israels auf
die Fahne geschrieben.