Lettland: Staatsspitze stimmt auf weitere Corona-Beschränkungen ein

Riga (dpa) - Angesichts steigender Infektionszahlen hat die
Staatsspitze Lettlands die Bevölkerung auf weitere
Corona-Beschränkungen eingestimmt. Die Regierung beabsichtige, den
Anfang November verhängten Notstand bis zum 11. Januar zu verlängern,

sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Montag nach einem Treffen
mit Staatspräsident Egils Levits und Parlamentspräsidentin Inara
Murniece. Damit soll die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus

in dem baltischen EU-Land eingedämmt werden. 

«Das Grundprinzip, das wir anstreben, ist: zwei Personen, zwei Meter.
Keine Besuche, keine längeren Aufenthalte», sagte Karins. Dazu sollen

weiter auch die geltende Maskenpflicht in Innenräumen ausgeweitet,
die Weihnachtsferien für Schüler verlängert und «aktive
Grenzkontrollen» eingeführt werden. Die Maßnahmen sollen nach Angaben

von Karins bei der Regierungssitzung am Dienstag beschlossen
werden. Levits und Murniece äußerten ihre Unterstützung für das
Vorhaben. 

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete im
Herbst einen rasanten Anstieg der Infektionsrate. Die Regierung in
Riga hat deshalb zum zweiten Mal einen rund einmonatigen Notstand
 bis
zum 6. Dezember aufgerufen. Wie bereits im Frühjahr sind dadurch das
öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränk
t.

Karins hatte bereits am Sonntagabend in einer TV-Ansprache darauf
verwiesen, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro
100 000 Einwohner in Lettland inzwischen höher als in Deutschland
sei. «Deutschlands Gesundheitssysteme ist finanziell gut ausgestattet
und in der Lage, mit dem Ausbruch umzugehen. Unser Gesundheitssystem
befindet sich am Rande des Überlebens», sagte Karins. In Lettland
wurden seit dem Frühjahr gut 17 000 Corona-Fälle erfasst.