Österreichischer Skiverband dringt auf Saisonstart im Land

Berlin (dpa) - Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat in einem
offenen Brief von der Bundesregierung des Landes gefordert, am
Saisonstart für den Wintersport festzuhalten - gegen den Willen von
Deutschland und anderen Nachbarstaaten. «Mit wachsender Sorge
registrieren wir eine internationale Kampagne gegen den Wintersport,
die von führenden politischen Entscheidungsträgern in unseren
Nachbarländern geführt wird», heißt es in dem Brief von ÖSV-Prä
sident
Peter Schröcksnadel vom Montag.

Die «Dämonisierung» des Wintertourismus sei eine hilflose
Ersatzhandlung und nicht evidenzbasiert. «Außerdem liefert sie
implizit den Vorwurf mit, dass jene Länder, die das Aufsperren ihrer
Wintersporteinrichtungen erwägen, verantwortungslos handeln würden»,

monierte der Verband in dem Brief. Der ÖSV schätze, dass die
Regierung Österreichs dem Druck aus Berlin, München, Rom und Paris
standhalte. «Der Wintersport ist nicht gleichzusetzen mit
Party-Tourismus und ungezügeltem Après-Ski.» Es gebe zudem strenge
Hygienekonzepte und Platzbeschränkungen. Auch der Präsident des
Österreichischen Skischulverbandes, Richard Walter, unterzeichnete
den Brief.

Seit Tagen streiten die Alpenländer in Europa über eine Schließung
der Wintersportbetriebe, um einer erneuten Ausbreitung des
Coronavirus etwa durch Urlauber vorzubeugen. Während sich Deutschland
und Italien für eine Öffnung erst nach Neujahr stark machen, wollen
Österreich und die Schweiz, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen
Gründen, ihre Skigebiete gar nicht schließen.