Intensivmediziner beklagen «absolute Ausnahmesituation» in Kliniken

Berlin (dpa) - Intensivmediziner appellieren eindringlich an die
Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus
einzuhalten. «Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation, die wir
in der Geschichte der Intensivmedizin so noch nie erlebt haben»,
sagte Gernot Marx von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin. Jede Gruppe, die sich aktuell nicht treffe,
trage vielleicht dazu bei, dass ein paar mehr Menschen überlebten.

Die vereinbarten Lockdown-Maßnahmen hätten aus der Sicht von Marx
noch schärfer ausfallen müssen. Denn die Corona-Pandemie führe ihn
und seine Kollegen derzeit an die Belastungsgrenze.

Laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (DIVI) meldeten zuletzt rund 1300 Kliniken etwa 5900
freie Intensivbetten. Aus ihrem Bericht geht ebenfalls hervor, dass
in Folge des steilen Anstiegs bei den Neuinfektionen im Oktober auch
die Zahl der belegten Intensivbetten gestiegen ist. Zuletzt ist diese
Kurve jedoch wieder etwas abgeflacht.