180 neue HIV-Infektionen in 2019 in Hamburg - Neues Mittel zum Schutz

Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der HIV-Infizierten in Hamburg hat sich
nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts im vergangenen Jahr um
180 Fälle erhöht. Damit lebten Ende 2019 rund 7500 Menschen mit Aids
oder HIV in der Hansestadt, davon rund zehn Prozent ohne Diagnose,
wie die Hamburger Sozialbehörde am Montag mitteilte. Für das Jahr
2018 waren 150 Neuinfektionen mit HIV gezählt worden. Die neuen
Zahlen teilte die Behörde zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember mit. «Die
Corona-Pandemie bestimmt zwar gegenwärtig viele Bereiche unseres
Lebens. Darüber dürfen wir wichtige, andere Themen nicht vergessen»,

erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) und betonte: «Wenn
wir HIV und AIDS weiter zurückdrängen wollen, benötigen wir dafür e
in
öffentliches Bewusstsein.»

Seit 2015 werde bei einer HIV-Diagnose eine umgehende medikamentöse
Behandlung empfohlen. Diese sorge dafür, dass die Infizierten in der
Regel über eine gute Lebensqualität verfügten und bei entsprechend
niedriger Viruslast keine anderen Menschen ansteckten. Seit September
2019 sei es möglich, sich mit einer oralen Chemoprophylaxe vor einer
HIV-Infektion zu schützen. Menschen mit einem hohen Ansteckungsrisiko
können das Medikament als Kassenleistung bekommen. Wie auch bei
anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sei es aber weiterhin
wichtig, Kondome zum Schutz vor Ansteckungen zu benutzen, erklärte
die Sozialbehörde.