Mafia-Prozess unterbrochen: Zwei Verteidiger mit Corona infiziert

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Mafia-Prozess in Düsseldorf ist
unterbrochen worden, weil zwei Verteidiger sich mit dem Coronavirus
infiziert haben. Das hat eine Sprecherin des Duisburger Landgerichts
am Montag mitgeteilt. Die übrigen Verfahrensbeteiligten seien noch am
Freitag bei einem Schnelltest negativ getestet worden. Aus Gründen
der Vorsicht unterbrach die Kammer das Verfahren dennoch. Es soll am
11. Dezember wieder aufgenommen werden. Quarantäne sei für die
übrigen Verfahrensbeteiligten nicht notwendig, da in dem Verfahren
überwiegend mit Masken und Trennscheiben verhandelt werde.

In dem Prozess müssen sich mutmaßliche Mafiosi der derzeit
mächtigsten Mafia-Gruppe der Welt wegen Kokainhandels in großem Stil
verantworten. Die 'Ndrangheta soll große Teile des weltweiten
Kokainhandels kontrollieren. Insgesamt sind 14 Männer angeklagt. In
dem Verfahren geht es unter anderem um den Handel mit insgesamt 680
Kilogramm Kokain. Das Gericht hat für den Prozess 90 Verhandlungstage
angesetzt.

Der Prozess hatte bereits eine Zwangspause einlegen müssen, weil
einer der Angeklagten eine Corona-Quarantäne abwarten musste. Dann
war ein Staatsanwalt während der Verhandlung aus dem Saal gerufen
worden, weil er Kontakt zu einem coronapositiven Polizisten hatte.
Der Prozess findet aus Sicherheitsgründen nicht in Duisburg, sondern
im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts statt.