Trotz Smog und Corona: Halbmarathon in Neu Delhi

Neu Delhi (dpa) - In Neu Delhi riecht es dieser Tage oft nach Rauch -
die Luft ist so ungesund, dass Ärzte vom Sport im Freien abraten.
Außerdem kommen in der indischen Millionenmetropole seit Wochen
täglich rund 5000 bestätigte Corona-Neuinfektionen und 100
registrierte Tote dazu. Trotzdem gab es am Sonntag einen jährlichen
großen Halbmarathon durch die Hauptstadt des Landes mit den
zweitmeisten registrierten Corona-Fällen nach den USA.

Um die Corona-Gefahr zu reduzieren, habe es am Eingang des Geländes
Thermometer und Geräte zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut
gegeben, teilten die Veranstalter mit. Auch gab es Corona-Tests für
die Profi-Athleten. Neben den Profis seien auch mehr als 13 000
Amateur-Läufer gerannt. Dieses Jahr liefen sie statt auf einer
vorgegebenen Route coronabedingt einen selbst gewählten Weg. Sie
luden davor eine App des Veranstalters herunter, die dann Strecke und
Zeit gemessen hat.

Zurzeit sehen einige Forscher Hinweise, dass Luftverschmutzung Corona
verschlimmern könnte. Coronaviren würden sich etwa an
Feinstaubpartikel andocken und so in die Lungen gelangen, sagte
Arvind Kumar vom Sir Ganga Ram Hospital kürzlich dem indischen
Nachrichtenportal «Scroll».

Die Luft ist in Neu Delhi im Winter stets besonders schlecht. Zu den
Abgasen der vielen Autos, der Industrie, dem Staub von Baustellen,
Müllverbrennung und Feuerwerk bei Festen kommt hinzu, dass im Winter
viele Bauern ihre Ernte-Reste auf den Feldern verbrennen.