Hunderte demonstrieren an polnischer Grenze gegen Corona-Maßnahmen

Frankfurt (Oder) (dpa) - Hunderte Gegner von Corona-Einschränkungen
aus Deutschland und Polen haben am Samstag in Frankfurt (Oder)
demonstriert. Zu der Demo hatte die Initiative «Querdenken» aus
Duisburg aufgerufen. Auf Deutsch und Polnisch wurde «Frieden» und
«Freiheit» gerufen. Aus Slubice auf polnischer Seite kamen Hunderte
nach Frankfurt (Oder), einige schwenkten polnische Flaggen.

«Querdenken»-Gründer Michael Ballweg aus Stuttgart, der als Redner
eingeladen war, wandte sich gegen Extremismus. «Wir sind eine
friedliche Bewegung, in der Extremismus, Gewalt, Antisemitismus und
menschenverachtendes Gedankengut keinen Platz hat», sagte er. Die
Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern nehmen die
Veranstaltungen der «Querdenken»-Bewegung genauer in den Blick,
nachdem dort zuletzt mehrfach Extremisten aufgetaucht waren.

Veranstalter und Polizei riefen dazu auf, den Mindestabstand
einzuhalten und Masken zu tragen. Längst nicht alle Teilnehmer der
«Querdenken»-Demo hielten sich aber daran. Die Veranstalter
appellierten an sie, die Regeln zu beachten, sonst unterbreche die
Polizei die Kundgebung und kontrolliere. Die Polizei rief über
Lautsprecher und über Twitter - in Deutsch und Polnisch - dazu auf,
sich an die Corona-Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das
Demo-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war.

Die Initiative «Querdenken» zweifelt die Corona-Beschränkungen
aufgrund einer nationalen epidemischen Lage an und spricht von
Einschränkungen der Grundrechte. Die Gesundheitsämter in Deutschland
hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 695 neue Corona-Infektionen
innerhalb von 24 Stunden und 379 neue Todesfälle übermittelt.

Zwei Gegendemonstrationen waren angemeldet, darunter eines von dem
Bündnis «Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)» unter dem Motto
«Maskenball statt Corona-Leugner*innen!». Das Bündnis rief bei
Facebook zu Solidarität gegenüber Risikogruppen und Beschäftigten in

Krankenhäusern auf und unterstützt die Corona-Maßnahmen. «Wir sagen

Nein! zu Angstmacherei, Falschbehauptungen, Rücksichtslosigkeit und
Verschwörungsmythen», schrieben sie dort.