Bätzing für bundesweiten Corona-Gedenktag

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg
Bätzing, schlägt die Einführung eines bundesweiten Corona-Gedenktages

vor. «Es wäre ein Tag für das Gedenken an die vielen Corona-Toten.
Aber vor allem ein Zeichen der Zuversicht dafür, dass wir die
Pandemie und andere Krisen mit vereinten Kräften überwinden können»
,
sagte der Limburger Bischof den Zeitungen der Funke Mediengruppe
(Samstag). Als denkbaren Termin nannte er den Beginn der geplanten
Impfungen gegen das Coronavirus.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Anfang September eine
offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer in Deutschland ins
Gespräch gebracht, um die Hinterbliebenen in ihrer Trauer nicht
alleinzulassen. Bätzing nannte als Begründung für seinen Vorstoß au
ch
die Erlebnisse der vergangenen Monate: «Wir haben in dieser Zeit
wichtige Erfahrungen gemacht: Wie gefährdet menschliches Leben ist,
wie wichtig Solidarität ist, wie sich Einschränkungen anfühlen und
wie wertvoll Freiheit ist.»

Bätzing verlangte eine frühzeitige Impfung für Seelsorger, sobald ein

Impfstoff verfügbar ist. «Wir müssen diejenigen durch Impfung
schützen, die besonders gefährdet sind und die wir jetzt in dieser
Situation am meisten brauchen», sagte er. Dazu gehörten neben
Beschäftigten in der Pflege, in der Erziehung und in den Schulen auch
Seelsorger, «die Dienst an den Menschen in den Krankenhäusern und
Pflegeeinrichtungen tun». Er erinnerte daran, dass während des ersten
Lockdowns im Frühjahr Menschen ohne Begleitung sterben mussten. Dies
dürfe nicht wieder vorkommen.