Slowakei verlangt Corona-Tests von allen Einreisenden

Bratislava (dpa) - Angesichts zuletzt wieder leicht steigender
Corona-Neuinfektionszahlen will die Slowakei ihre
Einreisebestimmungen nachschärfen. Wie Gesundheitsminister Marek
Krajci am Freitag vor Journalisten erklärte, sollen ab 7. Dezember
alle Einreisenden einen negativen Corona-Test vorweisen oder
verpflichtend in Quarantäne gehen müssen. Die Infektionszahlen seien
in allen Nachbarländern höher als in der Slowakei, führte Krajci zur

Begründung an.

Grundsätzlich galt diese Vorschrift zwar schon seit 16. November,
doch waren bisher unter anderem Pendler und Studenten ausgenommen,
auf die ein großer Teil der täglichen Grenzübertritte entfällt. Als

Entgegenkommen kündigte der Minister für diese Gruppen aber an, dass
für sie ein bis zu zwei Wochen alter Antigen-Schnelltest reiche,
während die meisten anderen Einreisenden einen höchstens 72 Stunden
alten PCR-Test brauchen.

Die Slowakei hatte ab dem 31. Oktober an mehreren Wochenenden
Massentests an fast der gesamten Bevölkerung durchgeführt. Davon
hatte sich Regierungschef Igor Matovic eine Senkung der
Infektionszahlen erwartet, weil dabei über 50 000 positiv getestete
Personen entdeckt und in Quarantäne geschickt wurden. Die Ärztekammer
und andere Experten hatten die Massentests aber von Anfang an als
teure und dabei ineffiziente Methode kritisiert.

Wegen noch dazu unsachgemäßer Durchführung der Massentests unter
Zeitdruck und Personalmangel sei das Ergebnis noch dazu sehr
unzuverlässig. Ein Ärzteverband erstattete sogar eine Strafanzeige
und erklärte in der Begründung, von den positiven Testergebnissen
könnte rund die Hälfte falsch sein, während umgekehrt viele
symptomfrei Infizierte ein negatives Testergebnis als Freibrief
interpretiert haben könnten.