Verband: Situation in Sachsens Krankenhäusern sitzt sich weiter zu

Leipzig (dpa/sn) - In Sachsens Kliniken spitzt sich die Lage nach
Angaben der Krankenhausgesellschaft (KGS) wegen der weiterhin hohen
Corona-Fallzahlen zu. «In einigen Krankenhäusern wird bereits nahe an
der Belastungsgrenze gearbeitet. Es sind Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter an Corona erkrankt oder in Quarantäne, die verbleibenden
arbeiten am Limit», sagte KGS-Geschäftsführer, Stephan Helm, am
Freitag in Leipzig.

Neben der aufwendigen Behandlung von Corona-Patienten gehe es auch um
die Aufrechterhaltung eines notwendigen Regelbetriebes. Helm
appelliert an die Menschen, sich an die Corona-Regeln der sächsischen
Landesregierung zu halten und Kontakte deutlich zu reduzieren. Noch
seien die im Rahmen der ersten Coronawelle aufgebauten regionalen
Koordinierungsstrukturen in der Lage, sowohl die Versorgung von
Corona- als auch Nicht-Coronapatienten zu steuern und abzusichern.

«Sollte es aber nicht gelingen, den Zustrom in die begrenzten
intensivmedizinischen Kapazitäten zu stabilisieren beziehungsweise zu
reduzieren, werden sowohl Patienten und deren Familien, als auch
medizinisches und pflegerisches Personal in den Krankenhäusern vor
existenziellen Entscheidungen stehen», sagte der Geschäftsführer.

Er forderte, das Krankenhauspersonal von jeglicher, gegenwärtig
entbehrlicher Bürokratie zu entlasten sowie eine Unterstützung bei
der Absicherung belasteter familiärer Situationen, beispielsweise
durch die Aufrechterhaltung des Schul- und Kindergartenbetriebs. Die
Krankenhausgesellschaft Sachsen repräsentiert als Landesverband nach
eigenen Angaben derzeit 78 Krankenhäuser mit etwa 26 000 Betten und
mehr als 55 000 Beschäftigten.