Corona-Impfung: Fast die Hälfte der Griechen will abwarten

Athen (dpa) - Gut 42 Prozent der Griechen würden einer Umfrage
zufolge warten, bevor sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen.
Nur 34 Prozent der Befragten hätten die Absicht, sich sofort
immunisieren zu lassen, sobald ein Impfstoff verfügbar sei, heißt es
in einer repräsentativen Umfrage, die am Freitag in der Athener
Zeitung «Kathimerini» veröffentlicht wurde. 16 Prozent der Befragte
n
erklärten demnach, sie würden sich gar nicht impfen lassen. 14
Prozent antworteten, sie würden die Impfung «eher nicht machen». 


Zudem  befürwortete in der Umfrage eine deutliche Mehrheit der
Griechen den seit Anfang November geltenden Lockdown. 40 Prozent der
Befragten gab sogar an, die Maßnahmen sollten verlängert und erst
nach einer Neubewertung der Lage bei verbesserter Situation
aufgehoben werden. 36 Prozent sprachen sich dafür aus, dass der
Lockdown gelten solle, «solange es nötig ist».

In Griechenland sind Tavernen, Bars und Geschäfte seit Anfang
November wegen Corona geschlossen. Wer zur Arbeit geht, muss eine
Bescheinigung des Arbeitgebers mit sich führen. Wer aus anderen
Gründen auf die Straße möchte, muss per SMS den griechischen
Zivildienst informieren. Möglich sind etwa Arztbesuche, Einkäufe im
Supermarkt, die Versorgung von älteren Familienmitgliedern,
sportliche Betätigung oder auch der Spaziergang mit dem Hund. Der
Lockdown gilt zunächst bis zum 7. Dezember.

Griechenland war mit seinen rund elf Millionen Einwohnern bislang
nicht so stark von Corona betroffen gewesen. Allerdings schnellten
die Zahlen in den vergangenen Wochen in die Höhe und das
Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen. Bis zum 26. November sind
2001 Menschen gestorben.