Coronavirus bei Nerzen in Litauen festgestellt

Vilnius (dpa) - Bei mehreren Nerzen auf einer Pelztierfarm in L
itauen
ist das Coronavirus festgestellt worden. Nach Angaben der staatlichen

Lebensmittel- und Veterinärbehörde des baltischen EU-Landes wurde das

Virus bei 169 Tieren nachgewiesen, die plötzlich gestorben waren.
Eine zusätzliche Untersuchung von 22 weiteren Tieren habe den Befund
bestätigt, teilte die Behörde in Vilnius am Donnerstag mit. Demnach
könnte ein Mitarbeiter der betroffenen Farm in der Region Jonava 
die
Tiere infiziert haben. 

Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden vom Veterinäramt
Betriebsbeschränkungen verhängt. Zugleich wurde der Transport von
Tieren, Futtermitteln und anderen tierischen Produkten aus der
betroffen Nerzfarm untersagt. Weiter sollen knapp 40 Tiere gekeult
werden, hieß es in der Behördenmitteilung. In der Nerzfarm werden den

Angaben zufolge 60 000 Tiere gehalten. 

Der Gesundheitsbehörde in Vilnius zufolge ist es der erste bestätigte
Fall einer Infektion mit Sars-CoV-2 bei Tieren in Litauen. «Wir
hatten vorher keine solchen Fälle», sagte Behördensprecher Justina

Petraviciene der Agentur BNS. Litauen mit seinen knapp drei Millionen
Einwohnern ist gegenwärtig stark von der Pandemie betroffen.

In den vergangenen Wochen hat es in mehreren europäischen Ländern
Fälle von Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben. Litauen hatte
deshalb Mitte November ein Einfuhrverbot für lebende Nerze verhängt

In Polen haben sich erste Befunde von Wissenschaftlern, die erstmals
in dem Land einen Corona-Ausbruch bei Nerzen auf einer Pelztierfarm
nachgewiesen hatten, nach Angaben des polnischen Agrarministeriums
nicht bestätigt.