Edeka übt scharfe Kritik an neuen Corona-Auflagen

Hamburg (dpa) - Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hat
scharfe Kritik an der Verschärfung der Corona-Auflagen für den
Einzelhandel geübt. «Wir halten die Begrenzung der Kundenzahl ab 800
Quadratmetern Verkaufsfläche für kontraproduktiv und nicht
nachvollziehbar», sage Edeka-Chef Markus Mosa am Donnerstag. Die hohe
Nachfrage gerade im Weihnachtsgeschäft lasse sich so nicht bedienen.

Der Hinweis der Politik, dass die Verbraucher ihre Einkäufe auf die
Wochentage verteilen sollten, sei auch nicht hilfreich, denn das
täten die Kunden bereits seit dem ersten Lockdown, meinte Mosa. «Auch
bei einer weiteren Verteilung der Kundenströme könnten wir die hohe
Nachfrage gerade im Weihnachtsgeschäft nicht bedienen.»

Zudem verzerre der Beschluss den Wettbewerb, klagte der Edeka-Chef.
Supermärkte mit Bedientheken und einer dadurch höheren Verweildauer
der Kunden seien extrem benachteiligt im Vergleich zu Konkurrenten,
die nur auf Selbstbedienung setzten. «Das wird einen weiteren Schub
geben in Richtung SB-Formate mit ausschließlich preisorientierten
Angeboten», prognostizierte der Händler.

Bund und Länder hatten am Mittwochabend beschlossen, dass der
Teil-Lockdown mit der Schließung unter anderem von Restaurants,
Theatern, Fitnessstudios und Freizeiteinrichtungen bis zum 20.
Dezember verlängert wird. Gleichzeitig wurde eine Verschärfung der
Vorschriften für den Einzelhandel beschlossen, die dazu führt, dass
in Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmeter - also auch in praktisch
allen Supermärkten - Verkaufsfläche künftig weniger Kunden
gleichzeitig einkaufen dürfen als bisher.