Intensivmediziner besorgt über Lockerungen zu Weihnachten

Berlin (dpa) - Der Intensivmediziner Uwe Janssens hat sich besorgt
über die Lockerung der Kontaktbeschränkungen geäußert, auf die sich

Bund und Länder für Weihnachten verständigt haben. «Bei allem
Verständnis für Weihnachten und Familienfeiern müssen wir leider
befürchten, dass in der Folge der partiellen Aufhebung der
Einschränkungen um Weihnachten im Januar die Infektionszahlen wieder
ansteigen», sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag).

Zuletzt lagen etwas mehr als 3800 Corona-Patienten in Deutschland auf
der Intensivstation, wie die Divi am Donnerstag meldete. Bedingt
unter anderem durch eine rasante Zunahme der Neuinfektionen war die
Zahl seit Oktober deutlich gestiegen - zuletzt aber weniger stark.
Rund 5580 Betten waren demnach frei.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs hatten sich
am Mittwoch zur Bekämpfung des Coronavirus zwar auf eine Verschärfung
der Kontaktbeschränkungen im Dezember geeinigt - mit einer Begrenzung
von Treffen auf maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten, Kinder bis
14 Jahre nicht eingerechnet. Weihnachten soll aber gefeiert werden
können - im engsten Familien- und Freundeskreise mit maximal zehn
Menschen, Kinder bis 14 Jahre ebenfalls nicht eingerechnet.
Schleswig-Holstein hält an seinen eigenen Kontaktregelungen fest.

Janssens kritisierte «das ewige Auf und Ab der politisch getroffenen
Entscheidungen». In der Intensivmedizin stehe man mittlerweile in
einigen Regionen mit dem Rücken zur Wand.