RKI veröffentlicht neue Version der Corona-Warn-App

Berlin (dpa) - Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes steht in
einer verbesserten Variante zum Herunterladen bereit. Am
Mittwochnachmittag ist die aktuelle Version 1.7 im Google Play Store
und dem App Store von Apple erschienen. Mit dem Update kann die
Risikoüberprüfung nun mehrmals täglich erfolgen. Bislang erfolgte die

Aktualisierung nur einmal am Tag. Außerdem erhalten positiv getestete
Nutzer mit der aktuellen Version eine Erinnerung, wenn sie ihr
Testergebnis noch nicht geteilt haben sollten.

Die im Juni gestartete Warn-App des Robert Koch-Instituts (RKI) kann
messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa
zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und
hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie
sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.

Die Anwendung, die von den beiden deutschen Tech-Konzernen SAP und
Deutsche Telekom im Auftrag des RKI entwickelt wurde und betrieben
wird, ist inzwischen mehr als 22 Millionen Mal auf geeigneten
Smartphones heruntergeladen worden. Die Zahl der aktiven Nutzer liegt
etwas unter diesem Wert, da manche Anwender die App wieder
deinstalliert oder den Bluetooth-Funk dauerhaft deaktiviert haben. In
Deutschland werden insgesamt schätzungsweise 53 Millionen Smartphones
aktiv genutzt, auf denen die App laufen könnte.

Mit der aktuellen Version 1.7 können nun Nutzer schneller über
mögliche Risikobegegnungen informiert werden. Die mehrmals tägliche
Überprüfung erfolgt nach Angaben des RKI automatisch. Voraussetzung
dafür ist allerdings, dass das Smartphone mit dem WLAN verbunden ist.
Die standardmäßige, tägliche Risikoüberprüfung wird weiterhin
unabhängig vom WLAN einmal am Tag durchgeführt, bei Bedarf also über

das Mobilfunknetz.

Des Weiteren erhalten Nutzer zwei Stunden nachdem sie das positive
Testergebnis in der App geöffnet haben eine Erinnerung, das Ergebnis
zu teilen, sofern das noch nicht geschehen ist. Nach weiteren vier
Stunden erfolgt eine zweite Erinnerung, wenn die Nutzer das
Testergebnis dann noch nicht geteilt haben. Mit einem Klick auf die
Erinnerung gelangen die Anwender direkt zur Funktion zum Teilen ihres
Ergebnisses. Die Macher der App reagieren damit auf die Tatsache,
dass längst nicht alle App-Anwender, die positiv getestet wurden, das
Ergebnis auch in die Anwendung eingetragen und damit die digitale
Warnkette ausgelöst haben.

Die am Mittwoch veröffentlichte Version ist das erste von insgesamt
vier geplanten Updates der Corona-Warn-App bis zum Jahresende 2020.
In den weiteren Aktualisierungen soll ein Kontakt-Tagebuch eingeführt
werden, im dem die Anwender selbst eintragen können, mit wem sie sich
wann getroffen haben. Außerdem sollen Informationen rund um die
Entwicklung der Pandemie in die App integriert werden.