Chinesische Firma beantragt Zulassung für Corona-Impfstoff

Peking (dpa) - Der erste Hersteller in China hat laut einem Bericht
die Zulassung eines Corona-Impfstoffes für die breite Öffentlichkeit

beantragt. Der Impfstoffentwickler China National Biotec Group (CNBG)
habe einen Antrag auf Zulassung seines Präparates bei den Behörden
eingereicht, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua
Finance am Mittwoch unter Berufung auf einen Manager des
CNBG-Mutterkonzerns Sinopharm. Eine Mitteilung des Unternehmens lag
zunächst nicht vor. 

Im Gegensatz zu westlichen Herstellern haben weder CNBG noch
Sinopharm genauere Daten zur Wirksamkeit ihrer Mittel veröffentlicht,
was einen Vergleich schwierig macht. 

Sinopharm hat nach eigenen Angaben von vergangener Woche bereits fast
eine Million Menschen über ein so genanntes Notfallprogramm mit
seinen Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus geimpft. Dabei habe
es keine Berichte von schwerwiegenden Nebenwirkungen gegeben, nur
wenige hätten leichte Symptome entwickelt. 

In China berichten Staatsmedien bereits seit Wochen über
Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen - etwa von
Militärangehörigen und Klinikpersonal, aber auch von Diplomaten und
Angestellten von Staatskonzernen. Ihnen werden Impfstoff-Kandidaten
verabreicht, für die die Prüfung in klinischen Studien nicht
abgeschlossen ist.

Infektionen mit dem bis dahin unbekannten Sars-CoV-2-Virus
waren erstmals Anfang Dezember 2019 in der zentralchinesischen
Metropole Wuhan entdeckt worden. China erntete viel Kritik für
seinen anfänglichen Umgang mit dem Virus, hat die Atemwegserkrankung
aber seit Ende Januar mit strikten Maßnahmen und
Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht.