Homeoffice läuft auf breiter Basis - VW: Mobile Arbeit, wo möglich

Hannover/Wolfsburg (dpa/lni) - Die Wirtschaft in Niedersachsen sieht
sich mit ihrer Personalplanung gut auf den erwarteten Appell der
Länder zu mehr Homeoffice und Betriebsferien vorbereitet. «Die
meisten Arbeitgeber haben sich mittlerweile darauf eingestellt und
das schon genau so eingeplant», sagte der Hauptgeschäftsführer der
Unternehmerverbände im Land (UVN), Volker Müller, am Dienstag zu der
Forderung, möglichst viele Beschäftigte weiter von zu Hause aus
arbeiten zu lassen. «Es gibt allerdings auch Mitarbeiter im Büro, die
die Nähe zur Produktion brauchen, und deshalb nicht von zu Hause aus
arbeiten können.» Wichtig sei, dass die Betriebe in der Corona-Krise
nun seit längerem «umfangreich in Gesundheitsschutz» investieren.

VW-Personalvorstand Gunnar Kilian richtete sich in einem internen
Schreiben an die Führungskräfte. «Damit Volkswagen weiterhin gut
durch die Corona-Pandemie kommt, ist jeder Einzelne von uns
gefordert», erklärte der Manager - auch um nochmals für das Thema
Homeoffice zu sensibilisieren, wie es hieß. «Deshalb fordere ich Sie
auf: Nutzen Sie in Ihren Teams mobile Arbeit, wo es möglich ist.»

Der Autokonzern hatte bereits in der ersten Corona-Welle im Frühjahr
verschiedene Hygienekonzepte in Produktion und Verwaltung aufgesetzt,
viele Beschäftigte vor allem des sogenannten indirekten Bereichs
außerhalb der Fertigungseinheiten arbeiten seither daheim. «Um das
Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten, ist es von zentraler
Bedeutung, Kontaktmöglichkeiten maximal zu reduzieren», schrieb
Kilian. Eine Konzernsprecherin sagte, die strengen Schutzmaßnahmen
würden «fortlaufend angepasst». Man warte die Entscheidung des
Bund-Länder-Treffens ab, sehe derzeit aber keinen Änderungsbedarf.

Im Kampf gegen die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen wollen die
Regierungschefs der Länder die Arbeitgeber rund um Weihnachten um
Unterstützung bitten. Die Firmen sollten prüfen, ob die
Betriebsstätten entweder durch Betriebsferien oder großzügige
Homeoffice-Lösungen vom 23. Dezember bis 1. Januar geschlossen werden
könnten, hieß es in einem Beschlussentwurf für die Beratungen mit
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Damit solle bundesweit der
Grundsatz «Stay at Home» («Bleibt Zuhause») umgesetzt werden.