Corona-App: NRW schlägt lokale Infos und freiwillige Zusatzdaten vor

Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalen schlägt eine umfangreiche
Erweiterung der Corona-App vor - um Informationen zum
Infektionsgeschehen vor Ort, zu Beschränkungen sowie freiwillige
Zusatzdaten. Außerdem soll den Vorschlägen zufolge eine mehrsprachige
und rund um die Uhr erreichbare Hotline eingerichtet werden, die
direkt aus der App angerufen werden kann, etwa zu Fragen nach einem
roten Warnhinweis.

Nach Ansicht von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) muss es darum
gehen, den Nutzen der App für den Bürger mit neuen Funktionen wie
lokalen Informationen zu erhöhen. «Es geht aber noch mehr: Unser Ziel
muss ein, Datenschutz und andere hochrangige Grundrechte wieder in
die richtige Balance zu bringen», sagte Laschet am Dienstag auf
Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. So sollte jeder Nutzer die
Möglichkeit haben, freiwillig mehr Daten zur Verfügung zu stellen.

Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete über die
NRW-Vorschläge, mit der die Weitergabe positiver Test-Ergebnisse in
der Corona-Warn-App zum Standard gemacht werden solle. Geprüft werden
solle auch, Nutzer zur Weitergabe eines positiven Test-Ergebnisses zu
verpflichten. Bei den freiwilligen Zusatzfunktionen sei auch denkbar,
Nutzer über Ort und Zeit der Risikobegegnungen zu informieren. Dabei
wird jedoch auf mögliche datenschutzrechtliche Bedenken hingewiesen.

Nach einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe schlägt die
NRW-Landesregierung in einem Brief an das Bundeskanzleramt sowie an
den Vorsitz der Ministerpräsidenten-Konferenz außerdem vor, dass sich
Nutzer der staatlichen Warn-App künftig leichter in Museen und
Gaststätten zum Beispiel durch einen Barcode registrieren können und
auch bei Veranstaltungen schneller Zutritt erhalten. Unabhängig davon
solle es die Möglichkeit eines freiwilligen Kontakttagebuchs geben.

Die im Juni gestartete Warn-App ist inzwischen mehr als 22 Millionen
Mal auf geeigneten Smartphones heruntergeladen worden. Die Anwendung
kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als
etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden
und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass
sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.