Beim Aufbau von Corona-Impfzentren wird es in Trier schon konkret

Die Struktur für flächendeckende Corona-Impfungen soll in den
nächsten drei Wochen stehen. Für die bis zu 36 Impfzentren werden
größere Standorte gesucht. In Trier geht es bereits an die Umsetzung.

Trier (dpa/lrs) - In den rheinland-pfälzischen Kommunen wird derzeit
mit Hochdruck am Aufbau von Corona-Impfzentren gearbeitet: Bis zu 36
Anlaufstellen sollen landesweit bis Mitte Dezember entstehen. Weit
vorangeschritten sind die Planungen in Trier. Das Konzept für ein
Corona-Impfzentrum sei von der Stadt und dem Kreis Trier-Saarburg
bereits im Sommer entwickelt worden und werde nun rasch umgesetzt,
sagte der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) am Montag.
Bis zu 5000 Impfungen am Tag sollen nach Aufnahme des Vollbetriebs in
der Trierer Messeparkhalle möglich sein.

In der Halle könnten bis zu 16 «Impfstraßen» gleichzeitig betrieben

werden, sagte der Leiter vom Amt für Brand-, Zivilschutz und
Rettungsdienst, Olaf Backes. Zunächst werde man mit acht «Straßen»

starten, die mit Stationen und einem Ampelsystem arbeiteten. «Wenn
die Ampel grün ist, darf man in die Impfkabine», sagte Backes. Ein
16-Stunden-Betrieb (zwei Schichten zu je acht Stunden) sei möglich.
Das Impfzentrum soll Anlaufstelle für die Bevölkerung in Trier und im
Kreis Trier-Saarburg sein, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht.

Die Impfung werde von geschultem, medizinischem Personal vorgenommen,
sagte der Leiter des Gesundheitsamtes Trier und Trier-Saarburg,
Harald Michels. Vor dem Wartebereich zu den Impfkabinen seien Ärzte
für mögliche Fragen vor Ort, ebenso wie im Bereich nach den Kabinen.
Bei Vollbetrieb gehe man von 80 Kräften aus, die in der Halle im
Einsatz seien.

Das Land Rheinland-Pfalz plant für die Impfungen gegen das
Coronavirus landesweit Impfzentren über alle Kreise und Städte
verteilt. Dazu kommen mobile Teams etwa für Pflegeheime. Nach Angaben
der Landesregierung wird es den ersten Corona-Impfstoff
voraussichtlich erst Anfang 2021 geben.

Der Impfstoff werde laut Planung von einem Landesdepot an die
Impfzentren verschickt, sagte Michels. Dies solle in Styroporkisten
mit Trockeneis gekühlt geschehen - so sei der Impfstoff 15 Tage
haltbar. Laut Michels sei angekündigt worden, dass Rheinland-Pfalz
eine erste Charge von rund 550 000 Impfdosen eines Impfstoffes im
Dezember oder Januar zur Verfügung stehen solle.

Michels sagte weiter: «Es ist ein Segen, wenn der Impfstoff kommt.»
Es müsse alles getan werden, dass er dann rasch «verimpft» werden
könnte. Das Trierer Konzept mache Schule: Es gebe etliche Kommunen
und Kreise auch außerhalb von Rheinland-Pfalz, die Interesse daran
zeigten und anfragten. Auch dem Land sei das Konzept früh zur
Verfügung gestellt worden, sagte Oberbürgermeister Leibe.

Das Impfzentrum in Trier sei für ein Jahr geplant. «Wenn wir
schneller voran kommen, alles gut», sagte Leibe. Man gehe aber davon
aus, dass es ein bisschen dauern werde, bis eine breite Akzeptanz für
eine Impfung in der Bevölkerung vorhanden sei. Das Trierer
Impfzentrum ist für rund 260 000 Menschen zuständig.

In der Corona-Pandemie sei das geplante Impfzentrum «der erste
wesentliche Schritt in Richtung einer Normalität», sagte der Landrat
des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz (CDU). Bisher sei es vor
allem um Schadensbegrenzung gegangen. Das Zentrum werde am 15.
Dezember betriebsbereit sein, «auch wenn es dann vielleicht noch eine
Trockenübung ist», weil der Impfstoff noch nicht da sei.

Bei der Impfungen solle nach derzeitiger Planung die Terminvergabe
zentral vom Land erfolgen, sagte Backes. Geimpft werden zunächst
bestimmte Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen mit
Vorerkrankungen, Mitarbeiter von Krankenhäusern, Pflegeheimen und
Gesundheitsämtern sowie Polizisten, Lehrer, Erzieher und
Feuerwehrleute.