Technisches Hilfswerk: Dienstbetrieb ist durch Corona eingeschränkt

Das THW ist durch die Corona-Krise in seinem Übungs- und
Ausbildungsbetrieb eingeschränkt - aber einsatzfähig. Dass es
schwierig ist, Nachwuchs zu finden, liegt weniger an der Pandemie.

Gadebusch/Kiel (dpa/mv) - Das Technische Hilfswerk (THW) ist durch
die Corona-Pandemie gehandicapt. «Unser regulärer Dienstbetrieb ist
immer wieder eingeschränkt», sagte ein Sprecher des Landesverbandes
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in Kiel. Die
Einsatzfähigkeit sei jedoch gegeben. Das THW habe umfangreiche
Hygiene- und Sicherheitskonzepte für seine Standorte entwickelt, so
dass Übungen und Schulungen auch im Teil-Lockdown möglich seien.

Die 18 THW-Ortsverbände in MV haben laut Landesverband gut 1200
Mitglieder. In diesem Jahr gab es bisher weniger Neueintritte als in
den beiden Vorjahren. Mit gut 130 waren so viele wie 2017. 2018 und
2019 sei jedoch deutschlandweit umfangreich geworben worden.

Der Ortsverband Gadebusch (Nordwestmecklenburg), der mit 40
Mitgliedern zu den kleinsten zählt, hat den Ausbildungs- und
Übungsbetrieb reduziert, wie Zugführer Tino Koeppe sagte. Die
jährliche mehrtägige Übung sei wegen der Pandemie ganz ausgefallen.
Um üben zu können, sei die Gruppenstärke auf sechs halbiert worden.
«Zum Glück haben wir ein großes Gelände», sagte er. Für die
theoretische Ausbildung habe man Räumlichkeiten umgestaltet.

Während der Corona-Krise seien immerhin sechs junge Leute ausgebildet
worden, die jetzt ihre Prüfung ablegten, sagte Koeppe. Ihnen seien
handwerkliche Grundfähigkeiten vermittelt worden wie die Beleuchtung
von Einsatzorten oder der Umgang mit Pumpen und Leitern. Der
Gadebuscher Ortsverband sei spezialisiert auf das Absichern von
einsturzgefährdeten Gebäuden, etwa nach Explosionen. Zu den Einsätzen

der vergangenen Jahre gehörten die Hochwasser an Elbe und Oder und
der Waldbrand bei Lübtheen 2019.

Nachwuchs zu finden ist Koeppe zufolge bei Schülern und Lehrlingen
weniger ein Problem. Es fehle aber an erwachsenen Mitgliedern. Viele
seien Berufspendler und hätten gar keine Zeit, sich ehrenamtlich zu
engagieren.