Saudi-Arabien schlägt neuen Rhythmus für G20-Treffen vor

Riad (dpa) - Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman hat beim
G20-Gipfel einen neuen Rhythmus für die regelmäßigen Treffen der
Staats- und Regierungschefs vorgeschlagen. Statt dem bisher üblichen
Gipfeltreffen einmal pro Jahr sollten die Vertreter der führenden
Wirtschaftsnationen zweimal jährlich zusammenkommen, sagte der
Kronprinz am Sonntag - zunächst virtuell in der Jahresmitte und dann
noch einmal persönlich gegen Ende eines Jahres. Damit solle die
«internationale Koordination verbessert» werden, sagte er nach einem
im saudischen Staatsfernsehen veröffentlichten Redeausschnitt.

Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe, in der sich die
führenden Wirtschaftsmächte zusammengeschlossen haben, treffen sich
seit 2008 in der Regel einmal jährlich. Teils gab es aber auch zwei
Treffen pro Jahr. Dazu kommen unter anderem regelmäßige Treffen der
G20-Minister für Finanzen, Arbeit und Außenpolitik sowie Treffen von
Wirtschaftsführern, Frauen oder jungen Menschen aus den G20-Ländern.
Wegen der Corona-Krise hatten sich die Staats- und Regierungschefs im
März bereits zu einem außerordentlichen Gipfel per Video getroffen.

Mit dem Ende des zweitägigen Gipfels am Sonntag gibt Saudi-Arabien
den Vorsitz in der G20-Gruppe an Italien ab. Das Land richtet den
Gipfel erstmals aus und plant das Treffen nach Angaben von Italiens
Regierungschef Giuseppe Conte für Ende Oktober 2021.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed lobte die Beschlüsse des
diesjährigen Gipfels zum Kampf gegen das Coronavirus und zu den
Folgen für die Gesundheitssysteme und die Weltwirtschaft. Zugleich
müsse sich die Welt auf künftige Pandemien besser vorbereiten. «Wir
müssen Lehren aus dieser Krise ziehen», sagte er. «Wir sind stolz auf

das, was wir dieses Jahr erreicht haben und wissen, dass noch viel zu
tun ist.»