Dänische Nerzfarm-Besitzer protestieren gegen Massenkeulung

Kopenhagen (dpa) - Hunderte dänische Nerzfarm-Besitzer sind zum
Protest gegen die von der Regierung veranlasste Massenkeulung der
Pelztiere mit Traktoren durch Kopenhagen und Aarhus gefahren. Etwa
850 Traktor-Besitzer hätten sich zu den Demonstrationen angemeldet,
meldete am Samstag die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf
die Organisatoren.

Die dänische Regierung hatte Anfang November mitgeteilt, dass alle
Pelztiere im Land getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den
Tieren mutiert sei und sich bereits auf den Menschen übertragen habe.
Es handelt sich insgesamt um etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Etwa
neun Millionen davon wurden den Angaben nach bislang gekeult.
Begründet wurde der drastische Schritt mit Sorgen vor negativen
Auswirkungen dieser veränderten Viren auf die Wirkung möglicher
künftiger Corona-Impfstoffe.

Für die Massenkeulung aller Nerze im Land - also auch denjenigen von
Farmen ohne Corona-Fall oder außerhalb der Risikogebiete - fehlte
jedoch zum Zeitpunkt der Bekanntgabe die rechtliche Grundlage. Das
räumte die dänische Regierung erst mit Verspätung ein, was letztlich

dazu führte, dass Lebensmittelminister Mogens Jensen seinen Rücktritt
bekanntgab.

Mittlerweile hat die Regierung für die gesetzliche Absicherung des
Schrittes aber eine Parlamentsmehrheit gefunden. Einer entsprechenden
Vereinbarung zufolge soll die Nerzhaltung in Dänemark zudem generell
vorläufig bis Ende 2021 verboten werden.