Umfrage: Angst vor einsamen Corona-Weihnachten geht um

In der Pandemie stehen andere Sorgen und Nöte im Vordergrund als
sonst - auch mit Blick auf Weihnachten. So haben viele Menschen Angst
vor Krankheit an den Feiertagen. Doch in manchen Belangen wurde der
Blick aufs Fest der Liebe auch gelassener.

Hannover (dpa) - Die Corona-Krise beeinflusst auch die Sorgen der
Bevölkerung mit Blick auf Weihnachten. Das ist das Ergebnis einer
Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse(KKH) unter rund
1000 Menschen in Deutschland. Mehr als die Hälfte der von Forsa
Befragten (54 Prozent) bedrückt die Angst, dass ein Familienmitglied
die Feiertage im Bett oder gar in einer Klinik verbringen muss - sei
es wegen Covid-19 oder einer anderen Krankheit.

41 Prozent befürchten, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis
oder sogar allein feiern zu müssen. Fast jeder Vierte (23 Prozent)
sorgt sich, über die Feiertage nicht verreisen zu können. In einer
vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren hatten 44 Prozent Angst vor
Krankheit an Weihnachten, nach Einsamkeit oder Reisen wurde damals
nicht gefragt.

2018 fühlte sich rund jeder Vierte gestresst von digitalen
Weihnachtswünschen, Bildern und Videos, die per WhatsApp & Co.
geteilt wurden, im Corona-Jahr sind es nur noch 15 Prozent. «Nicht
verwunderlich, denn digitale Kommunikation ist derzeit häufig die
einzige Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben», so die KKH.

Der Andrang in den Innenstädten belastete 2018 fast die Hälfte,
Anfang November 2020 nur noch knapp ein Drittel der Befragten - heute
wohl eher aus Angst, sich anzustecken. In manchen Punkten werden die
Menschen in Corona-Zeiten offenbar gelassener: Von der Essensplanung
und dem Anspruch auf ein perfektes Fest fühlen sich nur noch 10
Prozent unter Druck gesetzt (2018: 17 Prozent).

Auch wenn es noch keine politischen Entscheidungen gibt, sind die
Befragten mit Blick auf Silvester pessimistisch. 56 Prozent
befürchten, wegen Corona auf das gemeinsame Anstoßen mit Verwandten
und Freunden verzichten zu müssen.