Pandemie in Italien: Licht und Schatten bei neuen Corona-Daten

Rom (dpa) - In Italien signalisieren die jüngsten Corona-Daten
Fortschritte im Kampf gegen die Pandemie, doch die Zahl der
Neuinfizierten bleibt hoch. Der sogenannte R-Wert für die
Geschwindigkeit der Virus-Weitergabe in der Bevölkerung sank auf rund
1,2, wie Fachleute der Regierung am Freitag in Rom bekannt gaben. In
einigen Regionen wie im Latium mit der Hauptstadt Rom wurden sogar
deutlich niedrigere Werte errechnet.

In der Vorwoche hatte die Zahl in Italien im Schnitt bei 1,4 und
davor bei 1,7 gelegen. Diese Zahl zeigt an, wie viele Menschen eine
mit dem Virus infizierte Person im Schnitt ansteckt. Sinkt sie unter
1, gibt es immer weniger Neuinfektionen, die Epidemie läuft also aus.


«Wir sollten noch keine Siegeslieder anstimmen. Denn die R-Zahl liegt
über 1. Und das bedeutet, dass die Fälle weiter zunehmen, wenn auch
langsamer», sagte der Chef des nationalen Gesundheitsinstituts ISS,
Silvio Brusaferro. Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land
registrierten am Freitag mehr als 37 000 Neuinfektionen innerhalb von
24 Stunden. Dieser Wert hatte zwar vor etwa einer Woche schon mal
höher gelegen, doch er sinkt auch nicht nachhaltig. Außerdem starben
erneut fast 700 Menschen im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit.
Insgesamt liegt die Opferzahl der Pandemie seit Februar in dem
Mittelmeerland nur bei 48 569 Toten.