Wirtschaft warnt vor längeren oder schärferen Corona-Beschränkungen

München (dpa/lby) - Die bayerische Wirtschaft sieht im Falle längerer
oder verschärfter Einschränkungen wegen Corona viele Betriebe vor dem
Aus. «In den stark betroffenen Branchen geht es schon jetzt für viele
ums nackte Überleben, da die Unternehmen in den vergangenen Monaten
ihre liquiden Mittel und Eigenkapital eingesetzt haben», warnte der
Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK),
Eberhard Sasse am Freitag.

Er beruft sich dabei auf einem Umfrage unter rund 1000 Unternehmen.
«Im Falle einer Verlängerung des aktuellen Lockdown light geben rund
40 Prozent der Betriebe in der Reisewirtschaft, Gastronomie, Kultur-
und Kreativwirtschaft und im Eventbereich an, existenziell bedroht zu
sein», sagte Sasse. Bei einer Verschärfung der Maßnahmen würden ihm

zufolge noch weitere Branchen in den «Corona-Abwärtssog» gezogen.

Schon jetzt verzeichneten 55 Prozent aller befragten Unternehmen
eine sinkende oder komplett ausfallende Nachfrage wegen der
Corona-Maßnahmen, sagte Sasse. «Bei einer Verlängerung des
Teil-Lockdown rechnen fast zwei Drittel aller Unternehmen mit
teils empfindlichen Umsatzeinbußen bis Jahresende.» Dies betreffe
besonders Branchen wie Gastronomie und Hotellerie, aber auch den
Einzelhandel mit seinem Weihnachtsgeschäft.