Ärzteverbände fordern 25 Prozent mehr Medizinstudienplätze in MV

Rostock (dpa/mv) - Die Zahl der Medizinstudienplätze soll nach Willen
der Ärztekammer und der Kassenärztliche Vereinigung an beiden
Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern erhöht werden. Aktuell gibt
es demnach Platz für rund 400 Erstsemester. Die Zahl soll in den
kommenden zwei Jahren schrittweise um 25 Prozent erhöht werden, wie
die beiden Verbände am Freitag mitteilten. Hintergrund sei der sich
weiter verschärfende Mangel an Ärzten im Land. So seien 30 Prozent
der Hausärzte älter als 60 Jahre. In den Kliniken werde in zehn bis
zwölf Jahren rund ein Drittel der Ärzte in den Ruhestand gehen.

Darüber hinaus forderten die Ärzteverbände, beim Auswahlverfahren der

Studenten sicherzustellen, dass mindestens 50 Prozent von ihnen aus
Mecklenburg-Vorpommern kommen. Sie sollten sich zudem verpflichten,
ihre Facharztausbildung im Land zu absolvieren.

Wie der Dekan und Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin
Rostock, Emil Reisinger, sagte, ist die Erhöhung der Studierendenzahl
denkbar. Das sei machbar, sofern dies der politische Wille ist. «Wir
stehen bereit dafür.»