Bundesregierung stuft Litauen und Lettland als Risikogebiete ein

Berlin (dpa) - Wegen steigender Infektionszahlen hat die
Bundesregierung ganz Litauen und Lettland ab Sonntag als
Corona-Risikogebiete eingestuft. Zudem wurden am Freitag Regionen in
Griechenland und Finnland auf die vom Robert Koch-Institut geführte
Risikoliste gesetzt. Island wurde dagegen wieder gestrichen und ist
damit nun das einzige Land in Europa, das frei von Risikogebieten
ist.

Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen
Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot,
sollen aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen
haben. Das Gute für Urlauber: Sie können bereits gebuchte Reisen
stornieren, wenn ihr Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das
Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit bis zu
zehn Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test
ab dem fünften Tag nach Einreise davon vorzeitig befreien lassen.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine
Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in
den vergangenen sieben Tagen überschreitet. Auch ein Großteil
Deutschlands ist nach diesen Kriterien Risikogebiet. Am Freitag lagen
nach der RKI-Statistik nur noch Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern knapp unter der 50er-Marke.

Auf dem europäischen Festland gibt es nun nur noch in Griechenland
(Westgriechenland), Österreich (zwei Gemeinden an der deutschen
Grenze), Estland, Norwegen und Finnland Regionen, die nicht als
Risikogebiete eingestuft sind. Hinzu kommen eine ganze Reihe Inseln
wie die spanischen Kanaren, die portugiesischen Azoren und Madeira,
ein Großteil der griechischen Inseln, die britische Isle of Man und
die Kanalinsel Guernsey sowie die dänischen Inseln Grönland und
Färöer.

Weltweit gilt inzwischen wieder für fast 150 von knapp 200 Ländern
eine Corona-Reisewarnung, für zehn weitere gilt sie nur teilweise.