Mehr als 100 000 Corona-Tote in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa) - In Mexiko ist die Zahl der Todesopfer infolge
einer Infektion mit dem Coronavirus auf mehr als 100 000 gestiegen.
Mit 576 neuen Todesfällen im Vergleich zum Vortag überschritt das
Land als viertes der Welt nach den USA, Brasilien und Indien diese
Marke, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit)
mitteilte. Der Staat mit den fünftmeisten Corona-Toten,
Großbritannien, hat etwas mehr als halb so viele registriert.

In Wirklichkeit sind in Mexiko jedoch wohl mindestens 150 000
Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Regierung
hatte am 25. Oktober erklärt, dass geschätzt rund 50 000 Todesfälle,

die nicht in der offiziellen Statistik auftauchen, auf die Krankheit,
die das Coronavirus auslöst, zurückzuführen seien.

Bislang wurden in Mexiko 1 019 543 Infektionen mit dem Virus
Sars-CoV-2 festgestellt - Platz elf weltweit. Auch hier dürfte die
wahre Zahl jedoch deutliche höher liegen, da in dem
nordamerikanischen Land - mit knapp 130 Millionen Einwohnern der
zehntbevölkerungsreichste Staat der Welt - nur sehr wenig getestet
wird.

Mexiko kehrte in den vergangenen Monaten immer mehr zur Normalität
zurück - viele wegen der Pandemie geschlossenen Betriebe machten
wieder auf. Da in Mexiko-Stadt, einer der größten Städte der Welt,
die Auslastung der Krankenhausbetten zuletzt stieg, könnten dort
jedoch bald wieder Einschränkungen verhängt werden. Obligatorische
Ausgangsbeschränkungen hat es in Mexiko allerdings nie gegeben. Mehr
als die Hälfte der Beschäftigten arbeitet dort im informellen Sektor
- sie können es sich nicht leisten, zu Hause zu bleiben.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hat seit Monaten immer
wieder die Gefahr durch das Virus heruntergespielt und behauptet,
sein Land habe dieses «gebändigt». Mit Maske zeigt sich der
Linkspopulist so gut wie nie.