Laumann kündigt Opfern von Apothekerskandal Hilfe aus Fonds an

Düsseldorf (dpa/lnw) - Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) hat den Opfern des Bottroper Apothekerskandals Hilfen aus den
geplanten Landes-Opferschutzfonds in Aussicht gestellt. Für den
Minister sei klar, dass die Vorgänge rund um die Alte Apotheke in
Bottrop ein ungeheures Verbrechen darstellten, teilte das
Gesundheitsministerium am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit. Daher müsse
in diesem Fall der geplante Fonds für die Opfer dieses Verbrechens
zum Tragen kommen. Zuvor hatte der WDR über einen Brief des Ministers
an eine betroffene Krebspatientin berichtet. Es sei sein persönliches
Ziel, dass der Opferschutzfonds bald bereit stehe, vor allem, um
Notlagen abzumildern, schrieb Laumann darin.

Der Apotheker soll aus Habgier tausende Krebsmedikamente gestreckt
und sich so um einen zweistelligen Millionenbetrag bereichert haben.
Im Juli 2018 war er vom Landgericht Essen zu einer zwölfjährigen
Haftstrafe verurteilt worden.

Nach Angaben des Ministeriums soll der Ende Juni vom Landtag
beschlossene «Opferschutzfonds für Opfer von Katastrophen und
Gewalttaten» in NRW über eine Landesstiftung umgesetzt werden. «Die
hierfür erforderlichen Schritte, wie zum Beispiel die Schaffung einer
gesetzlichen Grundlage und die Sicherstellung von Haushaltsmitteln,
wurden eingeleitet», erklärte Ministeriumssprecher Axel Birkenkämper.

Allerdings müssten die inhaltlichen und konzeptionellen Vorarbeiten
sorgsam erfolgen, damit über den Fonds auch gute, effektive und
passgenaue Hilfemöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden könnten.

«Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen», so Birkenkämper
weiter.