WHO warnt vor Resistenzen gegen Malaria-Medikamente

Genf/Nairobi (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor
Resistenzen von Malaria-Erregern gegen Medikamente in einigen
asiatischen Ländern. Zwar sei die Behandlung gegen den Erreger
Plasmodium falciparum, der die besonders gefährliche Malaria tropica
verursacht, in den vergangenen zehn Jahren weitgehend wirksam
gewesen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Doch in vier Ländern im Einzugsgebiet des Mekong - Kambodscha, Laos,
Thailand und Vietnam - habe es «hohe Raten an Behandlungsversagen»
bei einigen Artemisinin-Kombitherapien (ACT) gegeben. ACTs sind
Präparate, die auf dem Pflanzenstoff Artemisinin basieren.

Allerdings gebe es noch immer ACTs, die den Erreger in diesen
asiatischen Ländern effektiv bekämpfen könnten, hieß es. In Afrika

war die Wirksamkeit von ACTs in den vergangenen zehn Jahren demnach
sehr hoch.

Der Bericht enthält auch gute Nachrichten: China konnte demnach
Malaria ausrotten, obwohl es dort Malaria-Erreger gab, die teilweise
gegen Artemisinin resistent waren. Und auch die Länder im
Einzugsgebiet des Mekong machen demnach bei der Ausrottung von
Malaria große Fortschritte.

Im Kampf gegen die Krankheit kommt es dem Bericht zufolge nicht immer
zu der richtigen Diagnose, so dass Arzneimittel manchmal falsch
eingesetzt werden. Zudem haben manche Patienten keinen Zugang zu
qualitativ hochwertigen Behandlungen. «Derzeit wird eine
vergleichsweise geringe Zahl an Medikamenten eingesetzt, um das Leben
von Millionen von Menschen zu retten, die jedes Jahr mit Malaria
infiziert werden», heißt es. «Diese Medikamente müssen wirksam
bleiben, bis neue Medikamente und Instrumente zur Verfügung stehen.»

Der WHO zufolge kam es 2018 zu geschätzten 228 Millionen Fällen
von Malaria weltweit - die meisten davon in Afrika. Rund 405 000
Menschen seien 2018 an Malaria gestorben. Der Erreger der
lebensbedrohlichen Infektionskrankheit wird durch den Stich einer
Mücke übertragen.