Maskenpflicht für bestimmte Stadtgebiete in Bremen

Mehr und mehr Menschen in Bremen infizieren sich mit dem Coronavirus.
Die Politik reagiert mit strengeren Regeln, die Polizei mit mehr
Kontrollen und einem Appell an alle.

Bremen (dpa/lni) - Die Hansestadt Bremen weitet angesichts der stark
gestiegenen Corona-Neuinfektionen die Maskenpflicht auf Stadtgebiete
mit besonders hoher Besucherfrequenz aus. Betroffen sind von Samstag
an die Flaniermeile «Schlachte», der Innenstadtbereich, der
Bahnhofsvorplatz, das historischen Viertel Schnoor, Teile des
Szenestadtteils «Viertel» sowie die Fußgängerzone in Bremen-Vegesac
k
und dort auch der Bahnhofsplatz, wie die Bremer Innenbehörde am
Freitag mitteilte. Die Maskenpflicht gilt teils rund um die Uhr,
tagsüber oder von 9.00 bis 24.00 Uhr.

Ziel sei es, die rasante Pandemie-Entwicklung zu stoppen und so
schnell wie möglich wieder unter den kritischen Schwellenwert von 50
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen zu gelangen.
Das Tragen einer Maske sei ein enorm wichtiger Beitrag und leicht
umzusetzen, so Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Wer sich in diesen
Bereichen weigere, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, müsse mit
einer Geldstrafe von 50 Euro rechnen. In der Stadt Bremen lag der
wichtige 7-Tage-Wert am Freitag bei 90,9 Infektionen auf 100 000
Einwohner, wie das Gesundheitsressort mitteilte. Demnach stieg die
Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 im Vergleich zum Vortag
um 96 Fälle an.

Zu privaten Treffen und Feiern dürfen in der Stadt Bremen höchstens
zehn Menschen zusammenkommen. Der Senat empfiehlt dringend, dass nur
Personen aus maximal zwei Haushalten an Feiern teilnehmen. Neben
einer Sperrstunde für die Gastronomie zwischen 23 Uhr und 6 Uhr, gilt
in dieser Zeit auch ein Alkoholverkaufsverbot in allen
Verkaufsstellen wie Kiosken und Tankstellen. In der Öffentlichkeit
dürfen sich maximal fünf Personen ohne Mindestabstand von 1,5 Metern
zueinander treffen. An öffentlichen Veranstaltungen dürfen maximal
100 Personen teilnehmen. Wenn Alkohol ausgeschenkt wird, sind
höchstens zehn Menschen erlaubt. Für alle Veranstaltungen ist ein
Mindestabstand von 1,5 Metern und ein Hygienekonzept Pflicht.

Wegen der steigenden Infektionszahlen kontrollieren Polizei und
Ordnungsamt verstärkt, ob die Corona-Regeln eingehalten werden.
«Bitte halten Sie sich an die Maßnahmen zur Eindämmung des
Coronavirus», appellierten die Beamten am Freitag. «Es kommt auf
jeden Einzelnen an. Schützen Sie Ihre Gesundheit und die der Menschen
in Ihrer Umgebung.» Nach Angaben der Polizei können bei Verstößen
gegen die Corona-Regeln Bußgelder von mehreren Tausend Euro fällig
werden. Am Donnerstag leiteten Polizisten in der Stadt Bremen 46
Ordnungswidrigkeitsverfahren ein - vor allem, weil Menschen keinen
Mund-Nasen-Schutz trugen.