Italien verschärft Coronaschutz: Partys sollen gestoppt werden

Rom (dpa) - Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen
im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Rom schränkt vor allem
private Partys stark ein. Das geht aus einem Dekret hervor, das
Ministerpräsident Giuseppe Conte nach einer Nachtsitzung am frühen
Dienstag unterzeichnete.

In dem rund 20-seitigen Text heißt es, private Feiern an
«Örtlichkeiten drinnen und draußen» seien verboten. Feierlichkeiten

nach Zeremonien, etwa Hochzeiten und Beerdigungen, müssten auf 30
Teilnehmer beschränkt werden. Tanzlokale blieben zu. Außerdem rät Rom

den rund 60 Millionen Bürgern dringend, daheim auf Abendessen und
andere Treffen mit mehr als sechs Gästen aus anderen Haushalten zu
verzichten.

Die Regierung empfiehlt zudem, zu Hause einen Mundschutz zu tragen,
wenn Leute zu Besuch sind. Die neuen Regeln sollen ab Mittwoch
zunächst für einen Monat - bis 13. November - gelten. Die rechte
Opposition und Nutzer im Internet kritisierten das Partyverbot als zu
starken Eingriff ins Private.

Restaurants und Bars müssen nach dem Dekret künftig um Mitternacht
schließen. Ab 21.00 Uhr ist es verboten, dass Gäste im Stehen vor
Lokalen essen und trinken. Damit sollen abendliche Menschentrauben
vor Bars vermieden werden.

Die Regierung verbietet auch Schulausflüge. Der Kontaktsport für
Amateure, etwa beim Fußball, wird eingeschränkt.

Das Mittelmeerland verzeichnete am Montag 4619 Neuinfektionen mit
Sars-CoV-2 und am Dienstag dann 5901. Davor hatten die Werte der
Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden über Tage stets über 5000
gelegen. Es gab am Dienstag 41 Corona-Tote. Italien hatte vor kurzem
bereits die Maskenpflicht wegen der steigenden Zahlen ausgedehnt.