Düsseldorfer Wirte wollen sich gegen Sperrstunde wehren

Düsseldorf (dpa/lnw) - Aus der Gastrobranche kommt Widerstand gegen
die wegen der Corona-Pandemie angekündigte Sperrstunde in
Düsseldorf: Beim Verwaltungsgericht der Landeshauptstadt solle ein
Eilantrag gegen die neue Regel eingereicht werden, kündigte der
Geschäftsführer des Branchenverbandes Dehoga Nordrhein, Thomas
Kolaric, am Dienstag an. «Wir wollen wissen, ob die Sperrstunde aus
Sicht eines Richters eine geeignete Maßnahme ist.» Aus einer
Untersuchung des Robert Koch-Institutes von 55 000 Corona-Fällen
zwischen Februar bis Juli gehe hervor, dass 1,6 Prozent auf
die Gastronomie zurückzuführen seien. «Das halten wir für einen s
ehr
niedrigen Wert», so Kolaric.

Nachdem in Düsseldorf am Montag mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen verzeichnet wurden, hatte die
Landeshauptstadt eine Sperrstunde zwischen 1.00 Uhr und 6.00 Uhr als
Maßnahme gegen die Verbreitung des Virus beschlossen. Auch landesweit
sollen solche Sperrstunden kommen: In einem neuen Erlass der
Landesregierung werden die Kommunen angewiesen, ab dem
Neuinfektionswert 50 «Öffnungszeiten gastronomischer Einrichtungen»
zu reduzieren und zeitlich entsprechende Verkaufsverbote für
alkoholische Getränke zu verfügen.

Da Düsseldorf zunächst noch keine Allgemeinverfügung mit der neuen
Corona-Regel veröffentlicht hatte, wurde der vom Dehoga unterstützte

Eilantrag am Dienstag zunächst noch nicht eingereicht, wie Kolaric
berichtete. Ein Wirt werde den Eilantrag stellen, der vom Verband und
vielen anderen Gastronomen unterstützt werde.

Sollten auch in anderen Städten Sperrstunden kommen, behalte man sich
dort juristische Mittel vor. In mehreren Städten und Kreisen in NRW
liegt die Inzidenz derzeit über 50. Zuvor hatten mehrere Medien
berichtet.