Minister Laumann: NRW wird Beherbergungsverbot nicht umsetzen

Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalen wird das umstrittene
Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten auch
weiterhin nicht umsetzen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Solche Verbote
machten nach seinem Wissen «keinen Sinn, weil sie nicht dazu
beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen».

Laumann betonte: «Wir müssen aufpassen, dass wir für das, was wir
machen, die Akzeptanz behalten.» Viele Corona-Maßnahmen seien in den
vergangene Monaten zwar akzeptiert worden. «Aber diese Maßnahme hat
sehr viel Akzeptanz kaputtgemacht», sagte er mit Blick auf das
Beherbergungsverbot.

Wie bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) am Mittwoch eine Einigung in der Frage gefunden werden solle,
wisse er auch nicht, sagte Laumann. Es gebe aber inzwischen auch aus
der Medizin Wortmeldungen zum Thema Beherbergungsverbote, die die
Position Nordrhein-Westfalens bestärkten.

Die meisten Bundesländer haben beschlossen, dass Menschen aus Orten
mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb
Deutschlands nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen
höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.
Greifen soll diese Maßnahme für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.