Sorgen vor Corona-Ausbruch: Tests von mehr als 100 Sylter Partygästen

Eine Party mit Folgen: Auf Sylt laufen in dichtem Takt Corona-Tests.
Die Kreisverwaltung spricht von einem reibungslosen Verlauf. Die
Ergebnisse lassen noch auf sich warten.

Westerland (dpa/lno) - Nach einer Party in einer Sylter Bar mit
mindestens einem coronapositiven Gast haben sich 102 Gäste beim
Gesundheitsamt gemeldet. «Davon ist der Großteil Sylter», sagte eine

Sprecherin des Kreises Nordfriesland am Montag der Deutschen
Presse-Agentur. 83 der 102 Personen stammen von der Insel. Ihre Tests
wurden am Nachmittag vorgenommen. «Das läuft alles reibungslos»,
sagte die Sprecherin. Auf der Nordsee-Insel waren zwei Test-Teams im
Einsatz, eins vom nordfriesischen Gesundheitsamt und eins von der
Kassenärztlichen Vereinigung.

Ergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Für die Partygäste, die nicht
von Sylt kommen, sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.

Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte
ein Bistro in Westerland besucht, bevor erste Symptome auftraten und
er getestet wurde. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum
4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt bat
daraufhin alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23.30 Uhr in dem
Lokal aufgehalten haben, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder
per E-Mail zu melden.

Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen, wie die Sprecherin
des Kreises sagte. Die Gäste hatten dort die Möglichkeit, sich per
QR-Code einzutragen. Rückmeldungen mehrerer Gäste zufolge gab es
dabei Probleme.

Auf Teilen der Nordseeinsel Helgoland gilt tagsüber eine Pflicht zum
Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum. Die gebotenen
Abstände könnten nicht überall gewährleistet werden, teilte der Kre
is
Pinneberg am Montag mit. Tagsüber von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr müssen
Touristen ab Verlassen des Schiffes entlang der Wege von den Schiffen
bis zur Hafenstraße sowie in den Straßen Hafenstraße, Am Südstrand,

Nordseeplatz, Lung Wai und im Bereich am Fahrstuhl im Unter- und
Oberland eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Dies gilt auch in allen
Restaurants und Gaststätten in diesen Bereichen beim Betreten und
Verlassen der Läden sowie beim Verlassen des Sitzplatzes.

In Schleswig-Holstein insgesamt erhöhte sich die Zahl der
Corona-Infizierten zuletzt um 25 Fälle. Seit Beginn der Pandemie
haben sich im Norden bisher 5260 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2
angesteckt, wie die Landesregierung am späten Sonntagabend im
Internet mitteilte. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten
rund 4600 von ihnen als genesen. Am Samstag waren 26 Neuinfektionen
gezählt worden.

Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2
in Schleswig-Holstein gestorben sind, liegt nach wie vor bei 162. In
Krankenhäusern werden den Angaben zufolge unverändert 13
Covid-19-Patienten behandelt.

Im Kreis Nordfriesland galten mit Stand Montagmittag 19 Menschen als
aktuell infiziert. Insgesamt gab es dort bisher 159 positiv getestete
Corona-Fälle. Derzeit sind im Kreis 317 Personen in Quarantäne, davon
187 auf dem Festland und 130 auf den Inseln.