Mainz über Grenzwert bei Corona-Infektionen - Dreyer mahnt

Auch in Rheinland-Pfalz steigen die Corona-Infektionszahlen. Mainz
überschreitet den kritischen Schwellenwert. Ministerpräsidentin Malu
Dreyer mahnt angesichts der Lage zur Einhaltung der Hygieneregeln.

Mainz (dpa/lrs) - Die Stadt Mainz hat den kritischen Wert von 50
Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben
Tagen überschritten. Der Wert lag am Sonntag bei 57, wie das
Sozialministerium in Rheinland-Pfalz mitteilte. Weitere
Beschränkungen des öffentlichen Lebens wurden zunächst nicht
angekündigt. Es werde jedoch eine lokale Task Force geben, die
zeitnah zusammentrete. Die Stadt hatte in den vergangenen Tagen
bereits Maßnahmen wie ein nächtliches Alkoholverbot beschlossen.

Außerdem lagen am Sonntag formal die Kreise Neuwied (50) sowie
Bitburg-Prüm (68) am oder über dem Schwellenwert. Im Eifelkreis
Bitburg-Prüm sollte sich laut dem Ministerium am Montag eine
regionale Task Force zusammensetzen und gemeinsame Empfehlungen
herausgeben. Im Kreis Neuwied sei der Schwellenwert nur aufgrund
einer Rundung erreicht. Die entsprechende Task Force für den
Landkreis hat bereits zweimal getagt, für kommenden Montag sei ein
weiteres Treffen vereinbart. Der Kreis Kaiserslautern - am Samstag
noch wegen technischer Gründe bei 61 - fiel am Sonntag nach einer
Korrektur der Werte auf 37.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie bestätigten Corona-Infektionen
in Rheinland-Pfalz ist auch am Sonntag wieder gestiegen. Insgesamt
haben sich nun 12 096 Menschen infiziert, 202 mehr als noch am
Vortag, berichtete das Sozialministerium. Die Zahl der «aktiven»
Fälle im Land wurde mit 1787 Menschen angegeben, 149 mehr als am Tag
zuvor. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb
landesweit bei 256.

Angesichts der Infektionszahlen mahnte Ministerpräsidentin Malu
Dreyer (SPD) zur Einhaltung der Hygieneregeln. «Die Lage ist ernst.
Ernster, als diejenigen glauben, die sich nicht an die
Schutzmaßnahmen halten», sagte sie. Nur wenn man die Kontakte
reduziere und die Regeln befolge, könne man das Virus «aushungern».
Auch wenn sie die Sehnsucht nach Normalität und Ausgelassenheit
verstehe, so sei jetzt die Zeit für größte Konsequenz bei
Regelbrüchen.

Mehr als 100 junge Menschen hatten in der Nacht zu Samstag in Trier
trotz der Corona-Beschränkungen eine Party gefeiert. Die
Veranstaltung habe «unter Missachtung jeglicher Vorsichtsmaßnahmen»
in einem Partyraum im Stadtteil Feyen stattgefunden, teilte die
Polizei mit. Einige Partygäste seien beim Eintreffen der Beamten in
einen nahe gelegenen Wald geflüchtet. Die Polizei habe die
Personalien von mehr als 70 Jugendlichen und jungen Erwachsenen
festgestellt.