Hamburg überschreitet 35er-Inzidenz - 125 Corona-Neuinfektionen

Hamburg (dpa/lno) - In Hamburg haben die Corona-Infektionen erstmals
seit Mitte April wieder den sogenannten Inzidenzwert von 35
überschritten. Mit 125 neuen Ansteckungen am Donnerstag kletterte der
von der Gesundheitsbehörde errechnete Wert auf 36,1, wie sie
mitteilte. Er gibt die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen
pro 100 000 Einwohner an. Am Mittwoch hatte er noch bei 34,1 gelegen.

Damit werden strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
wahrscheinlicher. Diese sollen nach einer neuen Regel schon ergriffen
werden, wenn der Inzidenzwert drei Tage lang über der 35er-Marke
liegt, wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte. Hamburg legt
seit Ende September einen selbst errechneten Inzidenzwert zugrunde,
nachdem es immer wieder zu Abweichungen mit dem vom Robert
Koch-Institut (RKI) genannten Wert gekommen war. Auch am Donnerstag
gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz für Hamburg nur mit 27,1 an.

Die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie bestätigten Infektionen
erhöhte sich auf 8668. Etwa 6900 Infizierte können nach RKI-Schätzung

inzwischen als genesen angesehen werden. In Hamburger Krankenhäusern
wurden 59 Covid-19-Patienten behandelt, zwei mehr als am Vortag. Die
Zahl der Patienten auf Intensivstationen bleibt unverändert bei
zwölf.

Bislang starben in Hamburg nach Angaben des Instituts für
Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf 241 Menschen an
Covid-19. Die Zahl blieb auch am Donnerstag unverändert. Das RKI
nannte für die Hansestadt 276 Tote, zwei mehr als am Vortag.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen
Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf
dieser Grundlage dann alle Fälle, bei denen jemand einer
Covid-19-Erkrankung erlegen ist. Das RKI zählt alle Personen, die im
Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.