Die Chemie-Nobelpreisträger seit 2010

Stockholm (dpa) - Die seit 1901 verliehenen Chemie-Nobelpreise gingen
vor allem an amerikanische Forscher. Die erste Auszeichnung erhielt
der Niederländer Jacobus van't Hoff für die Entdeckung von Gesetzen
der Osmose. Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre sind:

2019: Der US-Amerikaner John Goodenough, der in Großbritannien
geborene Stanley Whittingham und der Japaner Akira Yoshino. Sie waren
entscheidend an der Entwicklung von wiederaufladbaren
Lithium-Ionen-Batterien beteiligt.

2018: Die US-Amerikanerin Frances Arnold, ihr Landsmann George Smith
und der Brite Gregory Winter haben Methoden entwickelt, mit denen es
möglich ist, etwa Biokraftstoffe, Arzneimittel und therapeutisch
wirkende Antikörper umweltfreundlich herzustellen.

2017: Der Deutsch-Amerikaner Joachim Frank, der Schweizer Jacques
Dubochet und der Brite Richard Henderson für die
Kryo-Elektronenmikroskopie. Damit lassen sich Biomoleküle im Detail
untersuchen - sie zeigt etwa dreidimensionale Bilder von Proteinen.

2016: Der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Brite James
Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa. Sie bauten aus
nur wenigen Molekülen etwa künstliche Muskeln und ein Mini-Auto.

2015: Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar
(USA/Türkei), die Erbgut-Reparatursets beschrieben hatten. Diese
Erkenntnisse dienen unter anderem zur Suche nach Krebsmedikamenten.

2014: Der deutsche Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric
Betzig und William Moerner für die Erfindung superauflösender
Mikroskope. Damit kann man in lebende Zellen blicken und Abläufe bei
Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten.

2013: Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt
(USA/Großbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) für Methoden, mit
denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen
lassen.

2012: Robert Lefkowitz und Brian Kobilka aus den USA für die
Entdeckung von Rezeptoren, die zahlreiche Signale von außen in die
Körperzellen übermitteln.

2011: Dan Shechtman (Israel), der Quasikristalle entdeckt hatte, die
zuvor von vielen Chemikern für unmöglich gehalten wurden.

2010: Richard Heck (USA) sowie die Japaner Ei-ichi Negishi und Akira
Suzuki, die komplexe Substanzen aus Kohlenstoff herstellten. Sie
bauten so unter anderem natürliche Wirkstoffe gegen Krebs nach.